Ergonomie – universell und zugänglich
Die erste Sitzprobe offenbart, dass die um fünf Millimeter niedrigere Sitzhöhe und die neue Form der Sitzbank plus ein schmalerer Knieschluss dafür sorgen, dass auch kleinere Fahrerinnen und Fahrer einen sehr sicheren Stand finden. Die Rasten sind wiederum so weit unten montiert, dass auch Größere einen angenehmen Kniewinkel vorfinden und der nicht zu hohe Lenker rundet die universell aufrechte Sitzposition ab.
Motor – kultiviert kraftvoll
Trotz gleicher Leistung zeigt sich der zahme Charakter des neuen Monster-Antriebs. Die Gasannahme war zwar schon beim Vorgängermodell tadellos, doch die Laufkultur des 890er-V2 bei niedrigen Drehzahlen liegt auf einem deutlich höheren Niveau als bisher. Schaltfaul fahren kein Problem. Apropos Schalten: Der Quickshifter arbeitet gut, fordert für den Gangwechsel auf- wie abwärts aber leicht erhöhte Fußkraft.
Zurück zum Motor. Der bietet bei jeder Drehzahl gut nutzbaren Punch, den im Fahrmodus "Road" zudem einsteigerfreundlich serviert. Die Monster springt nicht beim kleinsten Dreh direkt voran, sondern wartet auf klare Befehle, gibt beim Gasanlegen trotzdem ein gutes Feedback. Glasklar dann, im "Sport"-Mode, die für erfahrene Piloten erste Wahl ist.
Softes Fahrwerk, agiles Handling
Selbst das Fahrwerk schafft einen breiten Spagat zwischen Sport- und Alltagstauglichkeit. Im Vergleich zur alten Monster wurde die neue softer und damit komfortabler. Selbst gröbere Schlaglöcher steckt das Federbein gekonnt ein, bevor sie die Bandscheiben erreichen. Das Gefühl für die Pirelli Diablo Rosso IV (vorher Diablo Rosso III) wird dadurch aber kaum verwässert. Den Pneus gebührt ebenfalls ein Lob, denn sie pflegen selbst bei niedrigen und feuchten Bedingungen eine gute Kommunikation zur Fahrerin oder zum Fahrer.
Außerdem lenkt die neue Monster superhandlich ein und wirkt im Vergleich zum 2024er-Modell wie ein Fahrrad, obwohl sie nach Werksangabe nur 4 Kilogramm weniger wiegt. Das Handling stellt ohne Zweifel eine der größten Verbesserungen dar, ohne dass es zuvor schlecht gewesen wäre. Die Monster folgt den Gedanken ihres Fahrers, ist nicht nervös, nicht träge, sondern handelt im besten Sinne nutzerfreundlich. Das gilt sowohl für mittlere und weite Bögen auf der Landstraße, als auch für Serpentinen oder den Stadtverkehr.
Bremse: mehr Dosierbarkeit, weniger Biss
Dazu passt die neue Abstimmung der Bremsanlage der neuen Ducati Monster mit anderen Belägen. Die packt initial weniger heftig zu als zuvor, dafür ist sie leichter dosierbar. Sportfahrer fänden etwas weniger Leerweg im Hebel nicht schlecht, das war’s aber auch an Kritik.












