Im bayerischen Burghausen, direkt an der österreichischen Grenze und nur wenige Kilometer vom KTM-Stammsitz in Mattighofen entfernt, baut die Firma Krämer Motorcycles supersportliche Motorräder, als Kleinserien – und natürlich mit Motoren von KTM. Bisher ist das spezielle Sortiment von Krämer beschränkt auf Rennmaschinen ohne Straßenzulassung, mit Vollverkleidung und Lenkstummeln. Doch im Dezember 2023 zeigte Krämer erstmals Fotos von einem Naked Bike.
Krämer Super Hooligan Concept
Das Krämer Super Hooligan Concept ist offenbar auf Basis einer Krämer GP2-890R aufgebaut. Und die ist noch mehr "ready to race" als die Großserien-Modelle von KTM. Vor allem ist sie deutlich leichter: Laut Krämer wiegt sie nur 140 Kilogramm – bei nahezu gleich viel Leistung in PS.
Supersportliches Naked Bike wiegt nur 140 Kilo
Logischerweise wiegt das Krämer Super Hooligan Concept als Naked Bike, also ohne die Verkleidung, nicht mehr als 140 Kilo. Vielleicht sogar ein paar Hundert Gramm weniger. Sowohl das Konzept als auch die Bezeichnung sind von der gleichnamigen, noch recht jungen Rennserie in den USA abgeleitet.
Krämer GP2-890R als Basis
Bis hin zu den Farben ist die technische Plattform für das Krämer Super Hooligan Concept zu erkennen: die Krämer GP2-890R in Schwarz, mit cremefarbenem Gitterrohr-Rahmen aus Chrom-Molybdän-Stahl. Besonderheit in Sachen Leichtbau: das selbsttragende Solo-Heck aus Polyethylen-Schaumstoff (XPE) mit integriertem 16-Liter-Tank. Aus Aluminium gefräste, einstellbare Gabelbrücken fertigt Krämer selbst. Die voll einstellbaren Fahrwerkskomponenten kommen von WP Suspension, die ebenso hochwertigen Bremskomponenten von Brembo und die geschmiedeten Aluminium-Räder von Dymag. Garniert wird das leichte Chassis mit Teilen aus Titan und Carbon. Wesentlicher Unterschied zur GP2-890R ist, neben der weggelassenen Verkleidung, der breite Rohrlenker anstelle der tiefen Lenkstummel.
890er-Motor von KTM mit 130 PS
Beim Antrieb des Krämer Super Hooligan Concept handelt es sich um den 890er-Reihenzweizylinder-Motor von KTM, der mit klassischen Tuning-Maßnahmen sowie mit der Racing-Abgasanlage aus Edelstahl noch ein paar PS stärker ist als die Serienversion. Nach Angaben von Krämer stehen bis zu 130 PS zur Verfügung, dazu ein Quickshifter sowie ein Race-Display von AIM mit rennsportlichen Einstellmöglichkeiten und GPS-Datalogger.
Krämer und Bagoros Performance
Beim Super Hooligan Concept arbeitet Krämer Motorcycles mit dem slowenischen Stuntfahrer Rok Bagoros und dessen Firma Bagoros Performance zusammen. Das Produktsortiment von Bagoros Performance beinhaltet bereits entsprechende Zubehörteile. Vor diesem Hintergrund ist es umso wahrscheinlicher, dass das Super Hooligan Concept zumindest teilweise in den Handel kommen wird. Dann könnten Besitzer einer originalen KTM 890 Duke R sich selbst eine Super Hooligan um- oder aufbauen.
Kommt die Krämer Super Hooligan 2024?
Wie die bisherigen Modelle von Krämer Motorcycles könnte es auch eine Krämer Super Hooligan als Kleinserie geben, vielleicht schon 2024. Auf dem radikal-sportlichen Stand des Concept allerdings ohne Straßenzulassung. Für die Zulassung des Naked Bikes im öffentlichen Straßenverkehr müsste Krämer an einigen Stellen um- oder nachrüsten: Schalldämpfer, ABS, Rückspiegel, Kennzeichenhalter und Beleuchtung. So wäre das extrem geringe Gewicht unter 150 Kilo kaum zu halten. Außerdem ist es fraglich, was der TÜV zum Kunststoff-Heck sagen würde. Wenn überhaupt, dann ginge das nur für den Solo-Betrieb durch.
Was würde die Super Hooligan kosten?
Ob mit oder ohne Straßenzulassung, preisgünstig würde die Krämer Super Hooligan sicher nicht. Circa 30.000 Euro wären als Preis zu erwarten, denn die Basis, die Krämer GP2-890R, kostet aktuell 31.990 Euro.