KTM 390 Duke neu 2024: Erster Fahrtest

KTM 390 Duke 2024 neu für A2 erster Fahrtest
Neue 390 Duke – Orangenkraft frisch ausgepresst

Veröffentlicht am 12.02.2024
In diesem Artikel:
  • Jetzt mit 399 Kubik und 45 PS
  • Wheelies und Drifts mit der 390 Duke
  • Alltag und City mit der 390 Duke
  • 165 Kilo leichtes A2-Naked-Bike
  • 820 Millimeter Sitzhöhe und 15-Liter-Tank
  • Neue 390 Duke mit einstellbarem Fahrwerk
  • Upgrades und Updates für die KTM 390 Duke 2024
  • 5-Zoll-Display mit Smartphone-Connectivity

Links, rechts, links, hoch, runter, umlegen, bremsen, Gasgeben und wieder von vorn – Wahnsinn, da kommt man richtig ins Schwitzen! Mit der neuen 390 Duke darf man sich in schriller und flippiger Manier schwindelig fahren, es ist das reinste Vergnügen. Um exakt diesen Zustand zu erreichen, nahm KTM sich der 2024er-Version der 390 Duke an und ließ dem beliebten A2-Feger eine umfangreiche Überarbeitung zukommen.

Jetzt mit 399 Kubik und 45 PS

Der kleine A2-Herzog, die KTM 390 Duke, bringt es mittlerweile durch auf 64 mm gesteigerten Hub, optimierten Zylinderkopf sowie größere Airbox auf rund 399 Kubik und bis zu 45 PS bei 8.500/min. Zudem liegt die maximale Power im Vergleich zum Vorgänger um 500 Touren früher an, Euro-5+-Tauglichkeit inklusive. Gut 6.000/min sollten auf der Digitaluhr stehen, dann herrscht bis circa 9.500/min munteres Leben in der Eintopf-Bude. Im Geschwindigkeitsbereich zwischen 60 und 120 km/h, also grob alles zwischen Gangstufe zwei, drei und vier, kann man besonders auf verwinkelten Sträßchen eine Menge Spaß haben.

Wheelies und Drifts mit der 390 Duke

Klar, 45 PS bewirken keine monströsen Power-Wheelies. Aber zum sportiven Kurvenwetzen reicht die KTM 390 Duke allemal. Und vorzeigbare Wheelies klappen mit etwas Geschick eben doch, dann am besten im zweiten Gang mit kontrolliertem Kupplungseinsatz. Und mit deaktivierter Schlupfregelung, sonst geht’s nicht. Mit etwas Übung erlaubt das Supermoto-ABS sogar freche Anbrems-Drifts.

Alltag und City mit der 390 Duke

Wie sieht’s derweil in der Stadt aus mit der neuen KTM 390 Duke? Nun, beim Dahingondeln merkt man zwar sanfte Vibrationen am Hosenboden, aber das könnte auch am Renn-Lederkombi liegen – dieses Phänomen soll daher nicht mehr als eine Randnotiz sein. Durch Bereiche mit erhöhtem Verkehrsaufkommen gefällt der aufgerundete 400er-Single jedenfalls durch sanfte Gasannahme, sowohl im Street- als auch im Track-Modus. Außerdem kann man den Motor auch untertourig mit 2.500/min im dritten Gang problemlos fahren, ohne dass er auf der Kette herumhackt. Haben wir bereits das überarbeitete Getriebe erwähnt? Es rastet ziemlich "crisp", schaltet sich aber auch "fluffig" genug. Das gilt sowohl für die rein mechanische Betätigung (mit butterzarter Kupplung übrigens) sowie mit Schaltautomat und Blipper.

165 Kilo leichtes A2-Naked-Bike

Auch am Chassis der vollgetankt 165 Kilogramm leichten, neuen KTM 390 Duke wurde viel verändert, angepasst und optimiert. Angefangen beim neuen Stahlrohr-Rahmen mit erhöhter Steifigkeit, dem angeschraubten Druckguss-Heckrahmen aus Aluminium sowie der neuen Alu-Schwinge ergibt sich eine erstaunlich hohe Präzision, ergänzt von ausreichend straffen und stabilen Federelementen. Mutmaßlich profitiert auch das quicke Umlegen der 390 Duke von der stabilen Konstruktion, in jedem Fall fühlt sich Schnellfahren im Kurvendickicht scharf an. Wenden auf engstem Kreis zählt weiterhin zu den leichtesten Übungen der A2-Duke.

820 Millimeter Sitzhöhe und 15-Liter-Tank

Auf dem angenehm straff gepolsterten Sitz genießt man eine gute Übersicht, allerdings ist der Platz, um bei höheren Geschwindigkeiten mit dem Gesäß nach hinten zu rutschen und sich klein auf der Duke zusammen zu falten, begrenzt, man stößt dann an die Kante des Sozius-Sitzkissens. Die Sitzhöhe selbst schrumpfte dank des an die rechte Seite verlegten, direkt angelenkten Federbeins um 10 auf 820 mm. Der hochwertig anmutende 15-Liter-Stahltank fügt sich schön ins ergonomische Dreieck aus Lenkerposition, Sitz und Fußrastenanordnung – auch der griffige Seitenhalt gefällt. Apropos Fußrasten: Die sind in einer Höhe angebracht, die sowohl einen alltagstauglichen Kniewinkel als auch große Schräglagenfreiheit erlauben. Bei der Testfahrt setzte jedenfalls nichts auf, und – Ehrenwort – wir haben es wirklich darauf angelegt.

Neue 390 Duke mit einstellbarem Fahrwerk

Auf die überarbeiteten WP-Federelemente der neuen KTM 390 Duke sind deren Entwickler besonders stolz, immerhin zählt eine in Zug- und Druckstufe einstellbare Gabel sowie ein immerhin auch in der Zugstufe sowie der Vorspannung justierbares Federbein in dieser Klasse nicht zur Selbstverständlichkeit. Im Stand fühlt sich das Fahrwerk einigermaßen soft gedämpft an. Dennoch, wie bereits erwähnt, passt die nötige Härte beim sportlichen Kurvenwetzen gut. Lange Wellen können die WP-Teile auch ordentlich ausfedern, nur bei harten Kanten dringen die Schläge durch. Wenn man genau hinspürt, taucht die 390 Duke beim Einlenken in manchen Kurven außerdem mit der Front eine Winzigkeit weg. Gerne hätten wir deshalb noch etwas mit der Dämpfung experimentiert, doch das erlaubte der enge Zeitplan leider nicht.

Upgrades und Updates für die KTM 390 Duke 2024

Drei Mappings, Schaltautomat mit Blipper, ein Race-Cockpit-Layout plus das ABS mit Supermoto-Funktion und dann auch noch Smartphone-Connectivity-Funktionen – das ergibt ein Elektronik-Paket, das sich sehen lassen kann. Es gibt sogar eine Launch-Control für Rennstarts, welche die Drehzahl bei Vollgas um 7.000/min hält, sodass man sich nur noch auf die Kupplungsdosierung konzentrieren muss. Ehrlicherweise braucht‘s das aus Sicht des Autors nicht unbedingt, aber es ist dennoch ein nettes Feature.

5-Zoll-Display mit Smartphone-Connectivity

Als Ausstattungs-Highlight der neuen KTM 390 Duke sticht auf jeden Fall das hochauflösende 5-Zoll-TFT-Display hervor. Man kann es nicht nur super ablesen, sämtliche Anzeigen sind auch logisch aufgebaut und angeordnet. Auch die Menüschalter am Lenker sind neu und erleichtern die Bedienung. Last but not least profitiert die neue 390 Duke von Michelin-Reifen des Typs Power 6 als Erstausrüstung, die auch schon bei geringer Temperatur hohen Grip erzeugen und der leichten KTM auch in punkto Eigendämpfung vorzüglich stehen. Preis für die neue KTM 390 Duke 2024: 6.299 Euro (zuzüglich Liefernebenkosten).