Schnäppchenjäger aufgepasst: Bei BMW, KTM, Kawasaki, Husqvarna, Yamaha, Suzuki, Harley-Davidson und GasGas könnte das bisher zu teure Traumbike für einen günstigeren Kurs zu haben sein. Natürlich mit Tages- oder Händlerzulassung. Kaum eine andere Deutung lassen die komplett verrückten Neuzulassungen der Motorräder über 125 Kubik für den November 2024 zu. Teilweise drückten einzelne Hersteller die 7-fache
Menge an Motorräder in die Statistik.Dafür gibt es 2 Gründe. Erstens: Modelle mit einer Euro5-Homologation benötigen zwingend eine Erstzulassung bis 31.12.2024. Zweitens: Krisen-Hersteller KTM mit seinen Töchtermarken Husqvarna und GasGas sitzt auf einem Berg an Euro 5-Bestand, der dringend versilbert werden muss. Und das geht wirtschaftlich wohl am besten mit satten Rabatten und rechtlich mit Tageszulassungen.
Ausverkauf bei den Premium-Marken
BMW fiel bereits im Oktober 2024 auf mit überraschenden Zahlen zu den beiden 310er-Modellen. Im November 2024 springen die Zahlen der F 900 R und XR sowie der R 1250 R, RT und RS in die Höhe. Teils um den Faktor 4. Im November 2024 wurden insgesamt 1.851 BMW erstmals zugelassen, im November 2023 waren es nur 575.
Ebenso auffällig agiert KTM mit seinen Tochtermarken Husqvarna und GasGas. Im Detail geht es um die Modelle 790 Duke, 390 RC, 701 Supermoto, 401 Svartpilen, 901 Norden und die SM 700. Teilweise mit Zuwächsen um Faktor 6 im Vergleich zum Vorjahres-November. Insgesamt "drückte" die krisengezeichnete KTM AG 2.762 Einheiten über Neuzulassungen raus, während es im November 2023 nur 551 waren.
Ebenso mächtig legten Kawasaki, Suzuki, Yamaha und – man höre und staune – Harley-Davidson Neuzulassungen drauf. Interessant bei Suzuki: Durch das Steigern der November-Zulassungen von 136 im Jahr 2023 auf 687 in diesem Jahr springt der Marktanteil von 3,7 auf 6,2 Prozent. Hauptanteil daran hat Evergreen SV 650 mit 214 Neuzulassungen im November 2024 im Vergleich zu 62 noch im Oktober 2024.

BMW, KTM, Suzuki, Kawasaki, Yamaha und Harley-Davidson legten im November 2024 ordentlich zu. Grund dürften Tageszulassungen sein im Zuge der Euro5+. die ab dem 1. Januar 2025 gilt.
Wilde Mischung im November
Heruntergebrochen auf die Modellebene zeigt sich der November 2024 ebenfalls stürmisch. Allen voran die R 1300 GS, sie fällt durch nur 247 Neuzulassungen auf Rang 5 ab. Dafür holt Kawasaki gleich mit zwei 900er-Modellen Gold und Bronze in Gestalten der Z 900 auf Platz 1 mit 523 und der Z 900 RS mit 295 Neuzulassungen auf Rang 3.
Skurril und überraschend landet die Husqvarna 701 Supermoto mit 408 Neuzulassungen auf Platz 2 des Monats, was den extremen Druck der KTM-Marke auf dem deutschen Markt vor der Euro 5+-Grenze unterstreicht. Und nicht nur die Top 5 des Monats zeigen sich in neuer Aufstellung, sondern auch die übrigen 15 Plätze warten mit der ein oder anderen Überraschung auf. Da ist Suzuki SV 650 mit 214 Einheiten auf Platz 8 noch die kleinste Überraschung.
Rekordjahr 2024 für Motorräder steht fest
Und wo die Hersteller für sich mit großen Zahlen glänzen, muss der gesamte Markt scheinen. 7.433 Motorräder über 125 Kubik wurden im November erstmals zugelassen. Nicht in Summe, sondern als Plus im Vergleich zum November 2023.
Im November 2024 bekamen insgesamt 11.123 Motorräder ihre Erstzulassung, ein Plus von 201 Prozent. Damit überflügelt das Jahr 2024 mit 133.226 Neuzulassung bereits das gesamte Jahr 2023 (124.538 Einheiten) – den Dezember 2024 noch gar nicht eingerechnet.

Starker November 2024 für die Motorräder. Über 200 Prozent im Plus zum November 2023.
Marktanteile in Summe kaum betroffen
Trotz des wilden Novembers ändert sich an den Marktanteilen der Hersteller auf das gesamte Jahr gerechnet kaum etwas. Das größte Stück vom (Leb)Kuchen geht wie gehabt mit 19,9 Prozent an BMW. Jedes fünfte Motorrad mit Erstzulassung 2024 ist demnach einem BMW, allerdings mit gewohnt sehr hohem Anteil an gewerblichen Zulassungen. Gefolgt von Honda mit 14,6 Prozent und Kawasaki mit 11,1 Prozent.

Die Marktanteile von Januar bis November 2024. Kaum Auswirkungen des wilden Novembers.
Allerdings: Honda ist der einzige große Hersteller, der im Vergleich zu 2023 Marktanteile einbüßt. Stand November 2023 waren es noch 17,3 Prozent. Das bedeutet allerdings nicht, dass die anderen Hersteller deutlich zulegen. Tatsächlich liegen Kawasaki, KTM, Yamaha, Suzuki und die weiteren etablierten Hersteller auf oder um das Niveau 2023. Auffällig in diesem Kontext: CFMoto vervierfacht von 509 auf 1.594 Stück oder von 0,4 auf 1,5 Prozent Marktanteil.