Wie stelle ich mein Motorrad in der Winterpause am besten ab? Luftdruck oder Aufbocken?

So parkt das Bike im Winter am besten
Was ist besser – Luftdruck oder Aufbocken?

ArtikeldatumVeröffentlicht am 21.09.2025
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Den richtigen Luftdruck für Motorradreifen finden
Foto: Markus jahn

Einfach im Oktober abstellen und im April wieder los? Im Hinblick aufs Motorrad ist das ein Traum, der nur selten in Erfüllung geht. Unsere Kräder benötigen meist doch ein bisschen mehr, um sauber durch den Winter zu kommen. Und das beginnt schon beim Abstellen oder Parken selbst, denn hier ist das Frustrationspotenzial groß. Und einfach auf den Seitenständer stellen, ist keine optimale Lösung.

Die einfache Lösung: Mehr Luft in die Reifen

Die Reifen sind oft das Erste, was unter einer langen Standzeit im Winter leidet, ohne dass es jemand bemerkt. Die Folgeschäden schleichen sich erst nach dem Winter ein und nerven direkt bei der ersten Ausfahrt. Steht ein Motorrad zu lange, kann das Gewicht im Zusammenspiel mit den meist unvermeidlichen Fülldruckverlusten Verformungen verursachen. Stichwort: Standplatten.

Ein alter Tipp ist, den Luftdruck leicht zu erhöhen: Etwa 0,3–0,5 bar über dem normalen Kaltwert helfen hier. Und bieten Reserven, denn im Winter kann Luft ebenfalls entweichen. Und wer es ganz korrekt machen möchte, der prüft alle zwei Wochen den Fülldruck.

Weiterer Tipp:Es entlastet der Reifen punktuell, wenn das Motorrad gelegentlich etwas gerollt wird und an anderer Stelle parkt. Hierzu braucht es allerdings genügend Platz.

WichtigFalls während der Winterpause mal ein frühlingshafter Tag zum Fahren lockt: Unbedingt an den eventuell noch erhöhten Fülldruck denken und nicht einfach so mit prallen Reifen losfahren. Denn das Gummi würde dann länger zum Durchwärmen benötigen, was auf kühlen Straßen keine gute Kombination ist.

Die kostspieligere Lösung: Motorrad aufbocken

Doch selbst mit prall gefüllten Reifen ist der Winter auf dem Seitenständer nur ein Kompromiss, und die Pause auf dem Hauptständer ist nicht jedem möglich. Wer keine Last auf den Reifen haben will, nimmt Montageständer für Schwinge und Gabel. Sie entlasten die Reifen komplett und sind natürlich bei jeder größeren Wartung ein Segen.

Allerdings bleiben die Federelemente so dauerhaft belastet. Wer selbst das verhindern möchte, greift zum teuren und modellspezifischen Zentralständer. Er hebt das Motorrad in der Nähe des Schwingenlagers hoch, Reifen und Federung sind komplett entlastet.

Was noch zur Vorbereitung der Winterpause gehört

Vor dem Luftdruckerhöhen und Aufbocken sollten einige Schritte bereits vorausgegangen sein, die die Winterpause zur Erholungsphase für das Motorrad machen und den Start in den Frühling erleichtern:

  1. Kraftstoff auffüllen: Volltanken und einen Stabilisator hinzufügen, um Kraftstoffabbau zu vermeiden.
  2. Batterie ausbauen: Trocken, frostfrei und geladen lagern, um Tiefentladung zu verhindern. Mit Pflegegeräten lagern.
  3. Atmungsaktive Abdeckung: Schützt vor Staub und Feuchtigkeit und Kondenswasserbildung.
  4. Ölwechsel vorziehen: Das Öl mit Rückständen und Partikeln noch vor dem Winter zu wechseln, schützt vor Langzeitschäden.
  5. Bremsflüssigkeit wechseln: Wie Öl altert die Bremsflüssigkeit und zieht Wasser, das zu Rost in der Bremse führen kann. Frische Flüssigkeit vor dem Winter hilft dagegen.