Freunde edler Personenkraftwagen könnten jetzt verzückt weiterlesen, denn gleich fällt der Name Emanuele Nicosia. Designer bei Pininfarina, zeichnete den Jaguar XJS, arbeitete an den Kult-Ferraris 288 GTO und Testarossa mit, entwarf die Innenräume für Lamborghini Diablo und Bugatti EB 110. Und eben auch den DSN Sansone 2000. 2016 starb der Meister, der Sansone blieb. Der einzigartige Roller mit Softchopper-Technik steht zum Verkauf.
DSN Sansone 2000
Ein SUB sollte der Sansone werden. Ein Sports Utility Bike. Erinnert an vierrädrige SUV, die zwar alles können sollen, in Wirklichkeit zu schwer und zu breit sind und tatsächlich sehr wenig können. Der Sansone war so ähnlich konzipiert und glänzte für das Jahr 2000 mit einiges Extras, die es heute nur in der automobilen Topliga gibt. Beispiel: Kameras nach hinten ersetzen die Spiegel. Der rückwärtige Verkehrsraum wird im großen Display dargestellt. Oder: Die Windschutzscheibe ist das Ergebnis ausgiebiger Windkanaltests, und in das breite Heck passen zwei große Helme nebeneinander.
Der Rest der üppigen Karosse mit ewig langen Kanten und großen Lackflächen ist auf das Chassis und den Antrieb einer Moto Guzzi Nevada 750 geschraubt. Mit 48 PS war der Sansone damals der stärkste Roller überhaupt. Oder eher: wäre gewesen, denn: Es gab wohl nur zwei Stück. Einen in Rot, der offenbar wirklich einst fuhr, und eben das zum Verkauf stehende Exemplar in Silber.
Die teuerste Nevada 750
Aktuell steht der DNS Sansone beim italienischen Auktionshaus Aste Bolaffi zum Verkauf und soll fahrbereit gemacht werden können. Die Gebote starten bei 7.000 Euro, es werden bis zu 30.000 Euro beim Zuschlag erwartet. Also bis zum zehnfachen der aktuellen Marktpreise des Basis-Krads Nevada 750. Dafür bekommt der Käufer ein komplettes Werkstatthandbuch und einen Bildband der Mitgestalterin Anna Visconti.