Suzuki DR-Z4 SM: Neue A2-Supermoto im ersten Test

Suzuki DR-Z4 SM im ersten Test
Driftige Gründe für die Alltags-Supermoto

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Veröffentlicht am 25.07.2025

Legal, zugänglich, alltagstauglich, und technisch vollends ausentwickelt: Die Suzuki DR-Z4 SM – Supermoto – ähnelt der Suzuki DR-Z4 S – Enduro – in Ansatz und Auslegung ganz deutlich. Heißt auch: Die Supermoto muss sich die gleiche, 9.699 Euro teure Preisfrage wie schon die Enduro gefallen lassen.

9.699 Euro – so teuer ist die Suzuki DR-Z4 SM

Räumen wir den Elefanten im Raum gleich ab: Wie ihre Enduro-Schwester DR-Z4 S kostet auch die Supermoto-Variante der neuen DR-Z4, die SM, stolze 9.699 Euro. Die Spitzenleistung ist mit 38 PS aus 398 Kubik identisch, das Gewicht mit 154 Kilogramm bei vollem 8,7-Liter-Tank um 3 Kilogramm höher.

Einzylinder-Motor mit rund 400 Kubik und 38 PS

Motorisch haben wir das Wesentliche bereits von der Suzuki DR-Z4 S berichtet, daher fassen wir kurz zusammen: Der dohc-Single verfügt heute natürlich über Benzineinspritzung und ist viel weitgehender modifiziert worden, als man auf den ersten Blick meinen könnte. In der Tiefe seines Kurbelgehäuses bleibt der Suzuki-Eintopf sich aber treu. Er drückt selbst Euro-5+-konform kraftvoll aus dem Drehzahlkeller und legt linear-berechenbar an Schub zu.

3 Mapping-Modi von scharf bis zahm

Das Mapping darf durch die 3 Modi (scharf bis zahm) als perfekt gelten, die Spreizung zwischen Elastizität und Drehfreude ist groß. Vibrationen halten sich für einen Single im voll vertretbaren Rahmen, die Seilzug-Kupplung ist sensationell leichtgängig und dosierbar, das 5-Gang-Getriebe schaltet butterweich – nix Raubauz, das hier ist feiner japanischer Maschinenbau.

Kein 6. Gang und kein Quickshifter

Im Gegensatz zur Enduro finden wir, dass der Suzuki DR-Z4 SM ein Quickshifter aber nicht schaden würde, und das Thema "nur 5 Gänge" haben wir bereits zur Genüge diskutiert. Suzukis nun vorgetragene Erklärung, man habe die Haltbarkeit von 5 Gängen bei gegeben schmalem Motorgehäuse gegenüber 6 schmaleren, weniger haltbaren Gangradpaaren bevorzugt, finden wir offen gesagt stichhaltig.

Moderate Positionierung für die Stufenführerschein-Klasse A2

Eher als ein 6. Gang, persönliche Meinung des Autors, würden der Suzuki DR-Z4 SM für die vergnügliche Landstraßen-Hatz ein paar Extra-PS Beine machen. Ja, man ist zu leistungsverwöhnt, dem A2-Einsteiger wird so schnell nicht langweilig. Klar ist aber auch, dass zur Ausnutzung des erlaubten A2-Leistungsgewichts hier noch was auf dem Tisch bleibt. Mal so als Vergleich: 44 PS wären satte 20 Prozent mehr Leistung als 38 PS.

Hervorragend: das voll einstellbare Supermoto-Fahrwerk

Keinerlei Grund zum Mäkeln lässt die Suzuki DR-Z4 SM dagegen bei der Qualität ihres Fahrwerks. Die voll einstellbaren Komponenten von Kayaba – Federbein-Druckstufe sogar in Low- und Highspeed variabel – sind wie bei der Enduro auf eine feine Art weich, sprechen hervorragend an, bügeln den Asphalt schön glatt und stellen über eine hochwertige Dämpfung dennoch gute Bewegungskontrolle her. Also, hervorragend!

Bremsen, ABS und Traktionskontrolle konzeptgerecht

Ähnlich gut funktioniert die am Vorderrad der Suzuki DR-Z4 SM auf 320 Millimeter Scheibendurchmesser gewachsene Bremsanlage: zunächst weich, dann aber mit festem Biss und toller Dosierbarkeit. Das akkurat applizierte ABS lässt sich am Hinterrad deaktivieren, die Traktionskontrolle ist ebenfalls einstellbar von "fool-proof" bis "off". Zieht man die fahraktive, aber noch mit gutem Restkomfort aufwartende Sitzposition sowie die schmale Bereifung (hinten 140 Millimeter) mit haftfreudigen Dunlops hinzu, ergibt sich ein saumäßig spaßiges Fahrverhalten.

Seriöse Fahrmaschine mit easy Supermoto-Handling

Mega-handlich lenkt die Suzuki DR-Z4 SM ein, wie sich das für eine Supermoto gehört, bleibt dabei aber noch so gerade eben auf der nicht-nervösen, easy fahrbaren Seite. Bremsen, Lenken, Beschleunigen, wir haben es hier mit einer richtig seriösen, fähigen Fahrmaschine zu tun. Eine, die mit ihren 38 PS halt nur im wirklich engen Geläuf nicht das Verlangen nach mehr Druck aufkommen lässt. Es bleibt dabei: Auf Supermoto muss man sich einlassen wollen.

Suzuki DR-Z4 SM – alltagstauglich und vernünftig

Wie schon die Enduro überzeugt auch die Suzuki DR-Z4 SM vor allem in alltäglichen Belangen, erst recht im Vergleich mit extremem Wettbewerbs-Material à la KTM EXC und Co. Vollwertiges Cockpit mit Tankuhr, gutes LED-Licht, eine echt erträgliche Sitzbank, 2-Personen-Zulassung, vergleichsweise lange Serviceintervalle (6.000 Kilometer), geringer Verbrauch (dürfte um 4 Liter liegen) und einen flüsterleisen Original-Auspuff sucht man bei denen nämlich genauso vergebens wie die Möglichkeit, tiefenentspannt in eine Verkehrskontrolle reinzurollen.