Patent: Neue Schalt- und Kupplungs-Automatik von CFMoto

Patentierter Schalt-Komfort bei CFMoto
Patent für Automatik bei 48 PS von CFMoto

Veröffentlicht am 08.04.2024

Nicht selbst schalten müssen, dafür auf eine schwere Wandler-Automatik oder teures Doppelkupplungsgetriebe (DCT) verzichten – ein alter Traum einiger Hersteller und Kunden. Ansätze und Erfindungen, um herkömmliche Schaltgetriebe ganz oder teilweise zu automatisieren, gab es immer wieder. Einzige Serienmodelle mit einer entsprechenden Technik: die beiden hydriden Modelle von Kawasaki, Z 7 Hybrid und Ninja 7 Hybrid. Und vielleicht bald die 450er-Modelle von CFMoto, denn anhand dieses Antriebs meldete der chinesische Hersteller und KTM-Partner kürzlich eine entsprechende Technik zum Patent an.

Neue Automatik von CFMoto

Ja, das ist eine Automatik, was CFMoto sich patentieren lassen möchte. Automatik bezieht sich beim Getriebe auf das Steuern der Schaltvorgänge, nicht auf die grundlegende Bauweise. Und da CFMoto den Schaltvorgang gänzlich von der Elektronik steuern lassen möchte, ist das eine Automatik. Und eine günstige sowie leichte dazu, denn: Ziel von CFMoto ist es, ein normales Schaltgetriebe per Stellmotor an der Schaltwelle zu automatisieren und die konventionelle Kupplung elektromechanisch zu steuern. Im Prinzip mit dem Effekt, den Kawasaki beim neuen Hybrid-Motor erzielt. Allerdings verfolgt CFMoto den Ansatz, einen herkömmlichen Verbrenner auf einfache Weise mit mehr Komfort aufzuwerten. Dazu ersetzt CFMoto einfach den Fußschalthebel gegen einen Stellmotor, der außerhalb des Gehäuses die Schaltwelle mit dem oder gegen den Uhrzeigersinn dreht, also hoch- oder herunterschaltet. Wahlweise schaltet das Getriebe auf Knopfdruck am Lenker.

Automatisierte Kupplung

Eine automatisierte Schaltung verlangt ein ebenso automatisches System, um den Kraftschluss von Motor zu Getriebe zu steuern. Die Kupplung muss also ebenso automatisch arbeiten. Darauf geht CFMoto zwar ein, erklärt allerdings nicht die Funktion. Einzig auf den Zeichnungen wird mehr oder weniger klar: Es handelt sich um eine konventionelle Seilzug-Kupplung mit Zugpilz – bitte nicht mit einem in einem Zug verzehrten, beliebten Kaltgetränk verwechseln. Ob CFMoto eine Steuerung plant oder realisiert wie jüngst Honda mit der E-Clutch, die mit einer feinfühligen, aufwendigen Steuerung einen Blipper für schnelles Herunterschalten simulieren können, ist nicht klar.

Ähnliches System von Partner KTM

CFMoto und KTM sind seit einigen Jahren enge Partner beim Bau von Motorrädern über 500 Kubik, und der Austausch von Technik ist allgegenwärtig. Nur in diesem Fall nicht, da die Erfindung von CFMoto sich gänzlich von der von KTM aus dem Winter 2023 unterscheidet. Dabei entwickelt KTM eine automatisierte Schaltung am Beispiel des Getriebes des LC8-V2 der Super Duke, allerdings plant KTM, den elektrischen Aktuator zum Drehen direkt an der Schaltwalze im Getriebe zu positionieren und die Schaltwelle zu belassen, wie sie ist. Interessant: So kann KTM gleichzeitig eine Parksperre realisieren. Allerdings ist die nötig, da KTM den einfacheren Weg einer Rekluse- oder Fliehkraftkupplung gehen möchte – zumindest in der Patentanmeldung. Vor diesem Hintergrund wirkt das Schalt-System von CFMoto dagegen sehr einfach und erinnert an die Lösung von Yamaha bei der FJR 1300 AS. In der Fotoshow oben zeigen wir noch einige weitere Modelle, die einst eine Automatik hatten oder noch haben.