Die kurzen Wurzeln des französischen Start-up-Unternehmens Motowatt reichen zurück ins Jahr 2020. Damals begannen die beiden Brüder Henri und Olivier Rabatel, ihre Vorstellungen von zukünftiger urbaner Mobilität, emissionslos und leise, in ein konkretes Konzept umzusetzen: ein Motorrad mit 2 elektrisch angetriebenen Rädern.
Motowatt W1X aus Frankreich
4 Jahre später, Anfang 2024, präsentierten die Rabatel-Brüder ihr fertig entwickeltes Elektro-Motorrad: die Motowatt W1X. Nach eigenen Angaben stecken 4 Patente in diesem elektrisch angetriebenen und in mehrfacher Hinsicht unkonventionellen Zweirad-Fahrzeug. Weitere Patente seien angemeldet, so die Rabatels. Ihr Entwicklungsbüro befindet sich in Dardilly bei Lyon, das künftige Motowatt-Werk in Figeac bei Bordeaux. Seit 2023 ist Motowatt an der staatlich geförderten Zukunfts-Innovations-Initiative Strategie France 2030 beteiligt.
2 Elektro-Motoren mit 25 kW (34 PS) Spitzenleistung
2 Elektro-Motoren treiben die Motowatt W1X an, Radnabenmotoren in Axialfluss-Bauweise, jeweils einer pro Rad. Damit hat die W1X nicht nur elektrischen Antrieb, sondern obendrein Allrad-Antrieb. Für beide Motoren zusammen nennt Motowatt 25 kW (34 PS) Spitzenleistung, wobei die formal entscheidende Dauer-Nennleistung maximal 11 kW (15 PS) betragen wird. Um die W1X als "Elektro-125er" zugänglich zu machen, mit Führerscheinklasse A1 ab 16 Jahren oder mit Pkw-Führerscheinerweiterung (in Deutschland B196). Eine Höchstgeschwindigkeit nannten die innovativen Brüder bisher nicht, doch über 100 km/h sind zu erwarten.
178 Kilogramm und 130 Kilometer Reichweite
Mitsamt integriertem Akku-Pack, ohne Angaben zu dessen Aufbau und Kapazität, soll die Motowatt W1X 178 Kilogramm wiegen. 130 Kilometer nennt Motowatt als Reichweite (nach WMTC-Norm) und 5,5 Stunden für das Aufladen von 20 auf 80 Prozent an einer Standard-Steckdose.
Fahrwerk mit Achsschenkel-Lenkung
Einigermaßen normal erscheint der Stahlrohr-Rahmen der Motowatt W1X, ebenso die Einarmschwinge mitsamt direkt angelenktem Federbein rechts hinten. Doch die exotische Vorderradführung der W1X erinnert auffällig an die Achsschenkel-Lenkung der Yamaha GTS 1000 aus den 1990er-Jahren. Als Reifen-Formate sind vorn ein üblicher 120/70-17, hinten ein relativ schmaler 130/70-17 zu erkennen. Weitere Eckdaten zum Fahrwerk der W1X liegen bisher nicht vor.
Motowatt W1X ab 2025 – Verfügbarkeit und Preis
Ab März 2024 will Motowatt Vorbestellungen für die W1X annehmen. Ab 15.000 Euro soll sie kosten, inklusive 5 Jahre Garantie. Beginn der Serienproduktion sowie erste Auslieferungen an Kunden sind für Januar 2025 geplant. Neben der Farbe Rot soll es mindestens 3 weitere Farbvarianten geben. Gepäcksysteme und weiteres Original-Zubehör sollen spätestens zum Auslieferungsbeginn verfügbar sein. Sogar ein Sortiment an Custom-Parts schwebt den Rabatel-Brüdern vor: Brems-Komponenten von Beringer aus Frankreich, einstellbare Federbeine von EMC, ebenfalls made in France, oder breitere, grob profilierte Scrambler-Räder.
Cargo-Scooter Motowatt W1VU
Wobei unter die große Klappe der Motowatt W1X, an jener Stelle, wo sich bei Motorrädern bisher üblicherweise der Benzin-Tank befindet, angeblich sogar ein Integral-Helm passt. Dieses Detail könnte sich als besonders praxisrelevant erweisen, wahrscheinlich noch mehr als der Allrad-Antrieb. Und noch praktischer soll das nächste Konzept werden, das Motowatt bereits entwickelt: der Cargo-Scooter W1VU, ebenfalls mit elektrischem Antrieb.