Ab 2018 wurde die einzigartige Verge TS in Seinäjoki in Finnland von einem zehnköpfigen Team entwickelt. Ab 2020 wurden Vorbestellungen und Anzahlungen entgegengenommen, doch erst 2022 kam die Produktion langsam in Schwung. Anfang Januar 2023 präsentierte Verge Motorcycles zur CES in Las Vegas die neue Top-Version TS Ultra, deren Auslieferung inzwischen auf 2024 verschoben wurde.
Verge TS Ultra ab 2024 mit Starmatter Vision
Ein Jahr später, zur CES in Las Vegas im Januar 2024, präsentierte Verge Motorcycles ein innovatives Rundum-Sicherheits-System namens Starmatter Vision. Dafür nutzt Verge insgesamt 6 Kameras rundum sowie 2 Radar-Sensoren vorn und hinten. Zusätzlich kommt ein zweites Farb-Display am Lenker zum Einsatz, insbesondere für die Kameras am Heck.
6 Kameras, 2 Radar-Sensoren und Künstliche Intelligenz
Außerdem setzt Verge angeblich maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz für das neue Sicherheits-Assistenzsystem Starmatter ein. Nebenbei beinhaltet die Hightech-Elektronik der Verge TS Ultra auch Hardware und Software für Over-the-air-updates (OTA) und eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (Human-Machine-Interface, HMI).
204 Elektro-PS und 200 km/h Topspeed
Sensationelle Daten nennt Verge für die neue Top-Version TS Ultra: 150 kW (204 PS) Spitzenleistung, 1.200 Nm maximales Drehmoment direkt am Hinterrad, 200 km/h Höchstgeschwindigkeit und 2,5 Sekunden für den Dragster-Sprint aus dem Stand auf 100 km/h. Sekundär ebenfalls beeindruckend ist die genannte Schnellladedauer von nur 25 Minuten sowie die kommunizierte Reichweite von bis zu 375 Kilometer. Mit der bisher von Verge genannten Batteriekapazität – 20,2 kWh – erscheint die Reichweite allerdings unrealistisch, erst recht bei Nutzung der Elektro-Power.
Neue Top-Version Verge TS Ultra ab 2024
Ab dem 4. Quartal 2023 wollte Verge die TS Ultra ausliefern, doch das wurde inzwischen auf 2024 verschoben – wohl auch wegen des Starmatter-Systems. Preis in Deutschland: ab 54.431 Euro. Für 1.000 Euro Anzahlung kann die Verge TS Ultra bereits bestellt werden. Verschiedene Farben, matt oder glänzend, sowie Sitzpolsterbezüge dürfen ausgewählt werden.
Verge TS mit scheinbar nabenlosem Hinterrad
Am futuristischen Design, das an Robocop oder die Transformers erinnert, hat sich seit Erscheinen der ersten Bilder nicht viel geändert. Das Aluminium-Chassis nimmt den Akku-Pack auf. Als Vorderradführung kommt eine Upside-down-Telegabel zum Einsatz, wie das Federbein wahlweise von Wilbers oder von Öhlins, kombiniert mit Doppelscheibenbremse und radial angeschraubten Vierkolbenzangen von Brembo.
Die markanteste Besonderheit der Verge TS ist ihr scheinbar nabenloses Hinterrad. Zwischen der XL-Nabe mit 15 Zoll Durchmesser und dem 17-Zoll-Hinterreifen befindet sich der elektrische Radnabenantrieb. Hierbei kommt eine Felgenringbremse mit 15 Zoll Durchmesser zum Einsatz, die an die Vorderradbremsen von Buell erinnert. Da der elektrische Antrieb eine gewisse Baubreite beansprucht, um leistungsstark dimensioniert zu sein, bringt er zwangsläufig einen extrabreiten Hinterreifen mit sich. Format: 240/45 ZR 17. Insgesamt wiegt das fette Hinterrad mitsamt Antrieb circa 50 Kilogramm – ungefederte Masse, wohlgemerkt.
250 Kilo Gewicht und steiler Lenkkopfwinkel
Als Gesamtgewicht der Verge TS werden circa 250 Kilogramm genannt. In Verbindung mit 1.550 Millimetern Radstand und dem schweren, breiten Hinterrad lässt das in Sachen Handling nichts Gutes ahnen. Doch der Lenkkopf steht mit 68,5 Grad extrem steil, um die Handicaps auszugleichen. Bei einer kurzen Probefahrt mit einer Verge TS konnten wir feststellen, dass das Handling tatsächlich nicht allzu sehr von dem anderer starker Naked Bikes abweicht.
Von 320 Nm und 50 kW bis 1.200 Nm und 150 kW
Ursprünglich, als RMK E2, sollte dieses Elektro-Konzept von einem 50 kW starken Motor mit 320 Nm maximalem Drehmoment angetrieben werden. Doch diese Zahlen wurden von Verge über die Jahre deutlich nach oben geschraubt. Von der Standardversion Verge TS mit 80 kW und 700 Nm über die TS Pro mit 102 kW und 1.000 Nm bis zur neuesten Topversion TS Ultra mit 150 kW und 1.200 Nm. Wobei das extreme Drehmoment hier direkt im und am Hinterrad wirkt und selbstverständlich von einer Schlupfregelung im Zaum gehalten wird.
Verge TS ab 33.011 Euro, Ultra ab 54.431 Euro
Ab 2020 konnte die Verge TS auf der Hersteller-Homepage vorbestellt werden. Der Grundpreis für das neuartige Elektromotorrad sollte bei 24.990 Euro liegen. Die ersten Fahrzeuge sollten eigentlich ab 2020 ausgeliefert werden. Seit 2023 gibt's die Standard-Ausführung der Verge TS in Deutschland ab 33.011 Euro, die stärkere TS Pro ab 36.581 Euro. 2024 folgt die neue Top-Version TS Ultra, ab 54.431 Euro.