Leak Triumph Tiger 660 Rally: Echte Enduro mit 3-Zylinder-Motor

Leak – Driftet die Tiger 660 ins Gelände ab?
Triumph Tiger 660 Rally – neue Enduro für 2025?

Zuletzt aktualisiert am 22.02.2024

Mitte Februar 2024 tauchte sie erstmals auf, die Triumph Tiger 660 Rally. Zunächst noch als Gerücht und zuerst in Indien. Unsere Kollegen von "Superbikes in India" meldeten sinngemäß: "Es wurde berichtet, dass Triumph derzeit ein viertes Mittelklasse-Modell entwickelt: Die Tiger 660 Rally soll auf Trident 660, Tiger Sport 660 und Daytona 660 folgen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die britische Motorrad-Marke die neue Tiger 660 Rally zur EICMA 2024 enthüllen und dann ab 2025 anbieten wird."

Kommt die Triumph Tiger 660 Rally für 2025?

Umso bemerkenswerter ist ein weiterer Vorgang, ebenfalls in Indien: Triumph Motorcycles Mumbai, ein offizieller indischer Triumph-Vertragspartner, übernahm diese "Leak"-Meldung von "Superbikes in India" und teilte sie auf seinen eigenen Social-Media-Profilen. Möglicherweise war das lediglich ein unreflektierter "Post", doch es könnte mehr dahinterstecken. Zumal in Indien, bei Bajaj, seit 2023 Triumph-Motorräder gefertigt werden: Speed 400 und Scrambler 400 X.

Dreizylinder-Motor mit 81 PS

Wenn die Triumph Tiger 660 Rally kommt, dann logischerweise mit dem bereits bekannten Reihendreizylinder-Motor und wahrscheinlich ohne aufwendige Änderungen an dessen Abstimmung. Vom Naked Bike Trident 660 und von der Pseudo-Enduro Tiger Sport 660 liegen die Eckdaten des Mittelklasse-Triples vor: maximal 81 PS (60 kW) bei 10.250/min und 64 Nm bei 6.250/min. Möglicherweise stellt Triumph jedoch auch diese Enduro auf ungleichmäßige Zündabstände ("T-Plane"-Kurbelwelle) um. Die etwas spitzere Motor-Konfiguration mit 95 PS (70 kW) bei 11.250/min von der straßensportlichen Daytona 660 zu übernehmen, erscheint jedenfalls für Enduro-Zwecke nicht sinnvoll. Zumal mit Blick auf die aktuelle Tiger 900 mit 108 PS, Stichwort Respektabstand.

Echte Enduro mit langen Federwegen

Beim Fahrwerk der erwarteten Triumph Tiger 660 Rally ist die Konstellation eine andere: Dass sie – als "echte" Enduro – auf das Chassis des nicht wirklich geländetauglichen Sport-Touring-Konzepts der Tiger Sport 660 aufbaut, ist unwahrscheinlich. Naheliegender erscheint es, den robuster ausgelegten Stahlrohr-Rahmen mitsamt reparaturfreundlich angeschraubtem Heck von der Tiger 900 zu übernehmen. Ebenso gilt das für die Fahrwerkskomponenten mit richtig langen Federwegen – mehr als die halbhohen 150 Millimeter der Tiger Sport 660.

Möglichst wenig über 200 Kilo

Und für die (Drahtspeichen-)Räder mitsamt Bereifung bedeutet das: vorn Enduro-Format 90/90-21, hinten 18 oder 17 Zoll Durchmesser, jedenfalls nicht breiter bereift als 150 Millimeter. Beim Gewicht müsste die Tiger 660 Rally sich so geringfügig wie möglich oberhalb der Tiger Sport 660 einsortieren, für die Triumph 206 Kilogramm (fahrbereit, vollgetankt) nennt. Je größer der Gewichtsabstand der Tiger 660 Rally zur Tiger 900 Rally, desto besser – und bei der stehen 228 Kilo in der Tabelle.

Triumph Tiger 660 Rally zum konkurrenzfähigen Preis

Wie beim Gewicht sollte die Triumph Tiger 660 Rally auch beim Preis zwischen der Tiger Sport 660 und der Tiger 900 positioniert sein. Nach den aktuell, zum Frühjahr 2024 vorliegenden Preisen wäre das zwischen 9.245 Euro und 13.595 Euro (preisgünstigste Tiger 900 GT). Darüber hinaus sind markenübergreifende Maßstäbe anzulegen, sowohl beim Preis als auch bei den anderen Eckdaten. Direkte Konkurrentinnen sind Aprilia Tuareg 660 (80 PS, 204 Kilo, ab 11.999 Euro), Yamaha Ténéré 700 (73 PS, 205 Kilo, ab 11.374 Euro), Honda XL 750 Transalp (92 PS, 208 Kilo, ab 11.090 Euro), Suzuki V-Strom 800 DE (84 PS, 230 Kilo, ab 11.500 Euro) und KTM 790 Adventure (95 PS, circa 210 Kilo, ab 11.990 Euro) – übrigens alle mit "nur" 2 Zylindern in Reihe.