Retro-Kawasaki W 230 und Meguro S1 kommen 2025 zu uns

Kawasaki W 230 und Meguro S1 neu ab 2025
Kleine Retro-Kawasaki kommt nach Deutschland

Veröffentlicht am 11.10.2024

Seit Herbst 2023 tourt Kawasaki mit 2 neuen Retro-Modellen durch Asien, von Messe zu Messe. Kawasaki W 230 und Meguro S1 heißen die, und sie sind technisch weitgehend identisch. Die schicken Retro-Zwillinge kommen als Modell-Jahrgang 2025 in den Handel – auch in Europa und in Deutschland, das hat Kawasaki inzwischen bestätigt und dazu alle technischen Daten vorgelegt.

Luftgekühlter Viertakt-Einzylinder-Motor mit 18 PS für A2

Beim klassisch luftgekühlten Antrieb für Kawasaki W 230 und Meguro S1 handelt es sich offenbar um einen bereits bekannten Motor: Mit anders geformten Gehäusedeckeln kommt dieser Viertakt-Einzylinder in Asien bei KL 230 und KLX 230, Enduro und Supermoto, zum Einsatz. Mit 67 Millimeter Bohrung und 66 Millimeter Hub, nahezu quadratisch, ergeben sich 233 Kubik. Eine obenliegende Nockenwelle (ohc) genügt für die 2 Ventile, und mit 9,0:1 Verdichtung in durchzugoptimierter Euro-5+-Abstimmung ergeben sich maximal 18 PS (12,9 kW) bei 7.000/min sowie 18,6 Nm bei 5.800/min. Vergleichsweise modern ist das 6-Gang-Getriebe. In Europa dürfen diese Kawasaki-Modelle ab Führerscheinklasse A2 gefahren werden.

Klassisches Fahrwerk mit ABS-Bremsen

Konzeptgerecht klassisch ist das Fahrwerk für Kawasaki W 230 und Meguro S1 aufgebaut: Rahmen und Schwinge aus Stahlrohren, zwei Federbeine (5-fach vorspannbar) hinten und eine Telegabel (37 mm) mit Faltenbälgen vorn. Bei den ebenso klassischen und entsprechend schmal bereiften Drahtspeichenrädern handelt es sich um die Formate 18 Zoll vorn und 17 Zoll hinten. Die Reifengrößen: 90/90-18 und 110/90-17. Beide Räder sind jeweils mit einer Scheibenbremse samt ABS ausgerüstet – Zugeständnisse an heutige technische Standards.

Nur 143 Kilo mit echten Stahl-Schutzblechen

Doch die Schutzbleche, die sind hier echt aus Stahl. Trotzdem sind die kleinen Retro-Modelle schön leicht, sie wiegen nach Werksangaben nur 143 Kilogramm (mit gefülltem 12-Liter-Benzintank). Ebenso leicht zugänglich ist die Sitzhöhe mit nur 745 mm. Weitere Eckdaten: 1.415 mm Radstand, 63 Grad Lenkkopfwinkel, 117 mm Federweg vorn, 95 mm Federweg hinten.

Retro-Design und moderne Elektrik

Statt Kickstarter haben Kawasaki W 230 und Meguro S1 einen Elektrostarter, und im Cockpit mit den beiden symmetrisch angeordneten Zeigerinstrumenten für Tachometer und Drehzahl sind Warnleuchten sowie ein kleines digitales LCD-Fenster integriert. Als Leuchtmittel kommen rundum LED statt Glühlampen zum Einsatz.

Kawasaki W 230 und Meguro S1 – Unterschiede und Preise

Technisch sind Kawasaki W 230 und Meguro S1 identisch, die Unterschiede sind auf kleine äußerliche Details beschränkt: Die betont klassische, schwarze Meguro-Variante ("Ebony") mit verchromtem Benzintank bekommt weitere Chromteile, entsprechende Embleme und Schriftzüge sowie eine andere Sitzbank und andere Ziffernblätter im Cockpit als die W 230. In Asien war die W 230 bisher in Weiß zu sehen, doch nach Deutschland kommt sie zunächst nur in Dunkelblau ("Metallic Ocean Blue/Ebony"). Die W 230 kostet in Deutschland 5.245 Euro, die Meguro S1 ist 700 Euro teurer und kostet 5.945 Euro.

Von Meguro bis Kawasaki Estrella

100 Jahre lange historische Wurzeln hat Meguro beim japanischen Unternehmen Murato, gegründet 1924. Auf die Kooperation mit Kawasaki Heavy Industries folgte die komplette Übernahme in den 1960er-Jahren und dann die Kawasaki 650 W1. Anfang der 2020er-Jahre belebte Kawasaki die Marke Meguro neu, zuerst mit der W 800-Variante namens Meguro K3. 2025 folgt die W 230-Variante namens Meguro S1. Ein konzeptionell sehr ähnliches 250er-Retro-Modell gab es bereits ab 1992: die Kawasaki Estrella, die einige Jahre auch in Europa erhältlich war. Von der W 800 mit Königswellen-Twin gibt es aktuell noch eine EU-Version.