Gleich 2 Zahlen überraschen: Zum einen die Summe aller Aprilias, die am 1. Januar 2025 in Deutschland angemeldet waren. Und zum anderen: die alten V2-Modelle der RSV und Tuono sind weiterhin die häufigsten Modelle im Bestand. Weitere Überraschung: Tatsächlich stellen die Ur-Modelle vor dem ersten Facelift den größten Anteil dar.
Über 60.000 Aprilias in Deutschland
63.454 Aprilias hatten am 1. Januar 2025 eine Zulassung in Deutschland. Nur die Motorräder über 125 Kubik. Hinzukommen noch einige Tausend Roller. Und diese über 60.000 Motorräder teilen sich fast zur Hälfte in Modelle aus der Zeit, als Aprilia beim Kraftfahrtbundesamt noch eigenständig war, bevor die Marke unter Piaggios Konzerndach schlüpfte.
Über 8.000 V2-Tuono und RSV laufen noch
Exakt 8.585 V2-Modelle der Aprilia RSV und Tuono 1000 hatten zum Stichtag 1. Januar 2025 eine Zulassung in Deutschland. Den größten Anteil haben allerdings nicht die späteren Modelle nach dem Facelift 2006 hin zum "Wespengesicht", sondern tatsächlich die Ur-Modelle der RSV Mille ab 1999 und der Tuono 1000 R ab 2002. Sie stellen immer noch 2.195 Stück im Bestand dar.
V2-Modelle waren Aprilias Gold-Esel
Nicht weniger überraschend sind die Zahlen der noch zugelassenen V2-Aprilias über die RSV und Tuono hinaus. Den Rotax-Motor, mit zunächst 998 Kubik und in der Factory ab 2007 mit maximal 139 PS, rollte Aprilia über zahlreiche Modellreihen aus.
Allerdings ohne nachhaltigen Erfolg, wie die Bestandszahlen andeuten. Von der ETV 1000 Capo Nord waren am 1. Januar 2025 noch 573 Stück angemeldet. Die beiden Sport-Tourer RST 1000 Futura und SL 1000 Falco tragen noch 286- und 783-mal zum Straßenbild bei.
Caponord und Dorsoduro
Mit 1.197 Kubik trieb ein V2 mit 125 PS oder 130 PS die Modelle Caponord 1200 sowie die Dorsoduro 1200 an, die heute noch 539 und 679 Stück im Bestand zählen.
Ebenso per V2 mit 746 und 896 Kubik trieb Aprilia die Shiver und Dorsoduro 750 und die späteren 900er-Modelle. Die Stückzahlen:
- Dorsoduro 750: 1.947 Stück
- Dorsoduro 900: 782 Stück
- Shiver 750: 2.653 Stück
- Shiver 900: 873 Stück
V2-Aprilias Gebrauchtberatung
Wer sich nun für eine Aprilia RSV Mille oder Tuono 1000 mit dem V2 interessiert, muss im Grunde wenig beachten. Der Motor selbst, gebaut von Rotax, gilt als kugelsicher.
Ölstand wichtig
Solange der Ölstand im Auge behalten wird. Zu wenig Öl im Getriebe führt mitunter zu einem unterschmierten Ausgangslager, dessen Verschleiß und letztendlichen Versagen durch einen zu niedrigen Kettendurchhang begünstigt wird.
Lichtmaschine und Regler anfällig
Im Grunde quälen alle großen V2 von Rotax die Lichtmaschine und das Ladesystem. Alle Bauteile leiden an Überhitzung. Erste Anzeichen sind angeschmorte Stecker des Ladesystems, weiterhin Ladespannungen im Leerlauf von unter 13 Volt. Abhilfe schaffen nur Mosfet-Regler, die den Ladestrom der Lichtmaschine unterbinden und so der Überhitzung vorbeugen.
Hinterradbremse zu heiß
Ebenfalls von der Hitze des V2 dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen ist der Fußbremszylinder. Er ist direkt am Motor befestigt, was die Bremsleistung beeinflusst und das Altern der Bremsflüssigkeit verschnellert. Abhilfe schafft oft der Umbau auf einen anderen Bremszylinder oder der Umbau der Fußrastenanlage.