Seit 2017 ist die Kawasaki Z 900 ein Erfolgsmodell, in der Neuzulassungs-Statistik auch 2024 auf Rang 2 direkt hinter der Boxer-GS und als "Volks-Roadster" sehr beliebt. Nicht zuletzt wegen ihres attraktiven Preis-Leistung-Verhältnisses. Trotzdem, da sind sich alle einig: 2025 ist es höchste Zeit für eine neue Z – und die präsentierte Kawasaki Ende Oktober 2024.
Erster Fahr-Test mit der neuen Kawasaki Z 900
Neue Motorabstimmung, schräglagensensitive Fahrhilfen, ein steiferer Rahmen, LED-Leuchten, TFT-Display und ein Quickshifter mit Blipper-Funktion – Kawasaki hat zwar keine ganz neue Z 900 entwickelt, aber die sehr gute und zurecht erfolgreiche Vorgängerin gezielt modernisiert. Leider herrschten auf unserer ersten Testrunde teilweise schwierige Bedingungen: Raureif, Staub und ein dicker Salzbelag wegen vorangegangener Schneefälle ließen es nicht zu, genau in jede Fahrwerks- oder Elektronik-Feinheit hineinzufühlen. Es bleibt der Eindruck von einem agilen, sportlichen Naked Bike mit einem Motor, der schon im mittleren Drehzahlbereich ordentlich Drehmoment liefert – tendenziell noch mehr als mit der bisherigen Abstimmung.
Neue Bremsen und neue Reifen
Die Bremsen der neuen Kawasaki Z 900 halten einen guten Mittelweg zwischen Rennbremse und Zahnlosigkeit, vor allem bieten sie im Zusammenspiel mit dem ABS gute Rückmeldung. Gabel und Federbein der Standard-Version, um die es hier zunächst geht, sind von der einfachen Sorte, sprachen aber gut an und ließen unter den geschilderten Bedingungen keine Wünsche nach Setup-Änderungen aufkommen. Wie sich die Dinge im Sommer bei höheren Temperaturen und deutlich mehr Grip darstellen, muss ein ausführlicher Test klären. Das gilt auch für die Erstbereifung, einen neu entwickelten Dunlop Sportmax, der vorerst nur in Japan oder über die Kawasaki-Händler in Deutschland zu bekommen ist. Im kühlen spanischen Hinterland hat er jedenfalls gut funktioniert.
Sportliche Sitzhöhe für Europa
Die Produktplaner haben sich entschlossen, die höchste Sitzbank-Variante für die neue Kawasaki Z 900 in Europa als Standard anzubieten. Damit beträgt die Sitzhöhe 830 Millimeter, es ist aber auch eine um 20 Millimeter tiefere Bank erhältlich. Mit der hohen Standard-Bank dürften die meisten gut zurechtkommen, zumal sie im vorderen Bereich schmal geschnitten ist, das Schrittbogenmaß also nicht allzu groß ausfällt. Beim Fahren ergibt sich eine gemäßigt-sportliche Sitzposition, an der auch der neue, konifizierte Alu-Lenker seinen Anteil hat.
Fazit nach dem ersten Fahr-Test
Die Kawasaki Z 900 bleibt ein bestens ausgewogenes Motorrad, das für 2025 vielfach verfeinert und optimiert wurde – und sogar preisgünstiger angeboten wird als das Vorgängermodell. Umso besser.

Ab hier folgen alle Informationen und technische Daten zur neuen Kawasaki Z 900 (2025) und Z 900 SE (2025) von der Präsentation im Herbst 2024.
Neue Kawasaki Z 900 für 2025
Hoffnungsvolle Spekulationen der internationalen Z-Community, Entwürfe von MOTORRAD und Teaser-Videos von Kawasaki konnte die Vorstellung der Z 900 fürs Modelljahr 2025 zunächst nicht erfüllen. Denn die neue Z ist keine ganz neue 900er, 1000er oder gar 1100er, sondern eine Z 900 mit einem Facelift und ein paar Modernisierungsmaßnahmen. Die enthalten allerdings bemerkenswerte Details. Auffällige neue Merkmale sind, neben der neuen Scheinwerfer-Maske mit Z-typisch bösem Blick, die seitlichen Verkleidungsteile aus gebürstetem Aluminiumblech.
Vierzylinder-Motor mit "nur" 124 PS
Die Z-Fans waren vor allem gespannt auf den vermeintlich neuen Motor. Den gab es allerdings nicht. Es blieb bei dem Vierzylinder mit 948 Kubik, der ein PS weniger hat als bisher. Anstatt 125 sind es künftig also 124 PS (91 kW) bei 9.500/min. Das maximale Drehmoment geht ebenfalls um ein Newtonmeter zurück, von 98,6 auf 97,4 Nm bei 7.700/min. An Euro 5+ liegt das nicht.
Etwas mehr Durchzug und weniger Verbrauch
Kawasaki begründet die leichte "Under-Performance" der neuen Z 900 mit neuen Nockenprofilen für stärkeren Durchzug bei niedrigen Drehzahlen sowie mit reduziertem Spritverbrauch, angeblich um 16 Prozent. Ob den Z-Fans das wichtig war?
Quickshifter und schräglagensensible Assistenzsysteme
Freuen werden die Z-Fans sich jedenfalls über den Quickshifter, künftig Standard am 6-Gang-Getriebe der Kawasaki Z 900. Vergleichsweise nebensächlich sind die neuen elektronischen Drosselklappen mitsamt den Fahrmodi "Road", "Sport", "Rain" und "Rider" (persönlich programmierbar). Daran hängt allerdings auch die durchaus praxisrelevante und sogar schräglagensensible Schlupfregelung.
Fahrwerk der Z 900 weitgehend unverändert
Am Fahrwerk der Kawasaki Z 900 gibt es ebenfalls keine wesentlichen Änderungen für 2025. Hier bleibt es beim Stahlrohr-Rahmen in ansehnlicher Gitterbauweise, kombiniert mit Aluminium-Schwinge samt Zentralfederbein hinten und Upside-down-Telegabel vorn. Allenfalls minimale Verschiebungen gibt es bei den geometrischen Eckdaten, beispielsweise ist der Radstand um 5 Millimeter kürzer (von 1.455 auf 1.450 mm). Und das Gesamtgewicht der Z 900 steigt mit vollem 17-Liter-Benzintank um ein Kilogramm (von 212 auf 213 kg).
Neu sind der Aluminium-Rohrlenker und das etwas dickere Sitzpolster, mit dem die Sitzhöhe von 820 auf 830 Millimeter steigt. Optional wird ein flacheres Sitzpolster verfügbar sein, mit dem die Sitzhöhe sich auf 810 Millimeter senken lässt.
Neue Kawasaki Z 900 SE weiterhin mit Öhlins und Brembo
Wie gehabt gibt es auch die neue Kawasaki Z 900 SE (Special Edition) als Modell-Variante mit einstellbarem Öhlins-Federbein. Radial angeschraubte 4-Kolben-Bremszangen sind künftig Standard bei der Z 900, entweder von Nissin oder, bei der SE-Variante, von Brembo. Jeweils mit schräglagensensiblem ABS.
Connectivity mit Sprachsteuerung
Weitere Zusatzausstattung der neuen Kawasaki Z 900 SE ist der USB-Anschluss im Cockpit, mit wasserdichtem Deckel. Sowohl an der Kawasaki Z 900 als auch an der Z 900 SE neu ist das TFT-Display mit 5-Zoll-Diagonale, Smartphone-Connectivity, Pfeilnavigation und sogar mit Sprachsteuerung. Ebenso für beide neu ist der Tempomat.
Neue Kawasaki Z 900 und Z 900 SE – Farben und Preise für 2025
Ab Februar 2025 sollen die mehr oder weniger neuen Kawasaki Z 900 und Z 900 SE im Handel verfügbar sein – in ebenfalls vertraut erscheinenden Farbkombinationen aus Grün, Schwarz und Rot. Anfang Dezember 2024 legte Kawasaki die überraschenderweise günstigeren Preise nach: ab 9.695 Euro für die Version mit 95 PS (70 kW) und A2-Drossel-Option, ab 9.995 Euro für das Standard-Modell und 12.145 Euro für die Z 900 SE (jeweils inklusive Liefernebenkosten). Offensichtlicher Grund für die defensiven Preissenkungen bei Kawasaki ist die wirklich ganz neue und Z-ähnliche Honda CB 1000 Hornet, denn die gibt’s 2025 ab 10.290 Euro. Damit unterbietet Honda den bisherigen Preis der Z 900 (2024: ab 10.695 Euro). Obendrein hat die neue Hornet rund 1.000 Kubik sowie über 150 PS.