- KTM 1390 Super Duke R ab 2024
- Neue Super Duke mit 1.350 Kubik, 190 PS und 145 Nm
- LC8-Twin erstmals mit Cam-Shift
- Von Airbox bis Klappensteuerung
- Das Fahrwerk der KTM 1390 Super Duke R
- 200er-Hinterreifen und Brembo-Bremsen
- Semi-aktive 1390 Super Duke R Evo
- Evo-Heck senkt sich im Stand ab
- KTM 1390 Super Duke R wiegt 212 Kilo
- Das neue Gesicht der Super Duke (2024)
- Elektronik und Ausstattung
- Was kostet die neue KTM 1390 Super Duke R 2024?
- China-Version des neuen LC8-Motors
Zum ersten Mal erwischt haben wir die neue KTM Super Duke bereits im Oktober 2022 als Erlkönig in den Alpen. Im Juli 2023 folgte das erste Video mit Sound. Seit August ist bekannt: Das neue "Beast" heißt KTM 1390 Super Duke R und kommt 2024.
KTM 1390 Super Duke R ab 2024
Am 24. November 2023 stellten KTM-Mitarbeiter überraschend eine ungetarnte, serienreife 1390 Super Duke R vor die KTM Motohall in Mattighofen – an der Stelle, wo zuvor eine 1290 Super Duke R gestanden war. Begleitendes Guerilla-Marketing: das Teaser-Video in Überwachungskamera-Qualität auf den Social-Media-Kanälen von KTM. Nach langem Vorlauf mit Erlkönigen, Leaks und Teasern präsentierte KTM die neue 1390 Super Duke R am 28. November 2023 offiziell.
Neue Super Duke mit 1.350 Kubik, 190 PS und 145 Nm
Mit aufgebohrtem LC8-V-Twin, Zylinderspreizung nach wie vor 75 Grad, kommt die neue KTM 1390 Super Duke R zwar nicht ihrer Modellbezeichnung entsprechend auf 1.390 Kubik, aber immerhin auf 1.350 Kubik. Die 1290 Super Duke R hatte bereits echte 1.301 Kubik. Von jeweils 108 auf 110 Millimeter vergrößert KTM die Zylinderbohrungen und Kolben, der Hub bleibt unverändert bei 71 Millimeter – was die erforderlichen Umbaumaßnahmen an Kurbeltrieb und Motorgehäuse in Grenzen hielt. Die neuen, noch stärkeren Eckdaten: maximal 190 PS (140 kW) bei 10.000/min sowie 145 Nm bei 8.000/min (bisher: 180 PS/132 kW und 140 Nm).
LC8-Twin erstmals mit Cam-Shift
Zur Entschärfung des Zielkonflikts zwischen noch mehr Leistung und Drehmoment sowie der aktuellen Abgasnorm Euro 5+ setzt KTM bei der 1390 Super Duke R erstmals variable Ventilsteuerung ein. Beim Cam-Shift-System von KTM handelt es sich offenbar um ein System, das prinzipiell wie das Shiftcam von BMW funktioniert: mit 2 verschiedenen Einlassnocken-Profilen, drehzahlabhängig umgeschaltet zwischen Teillast und Volllast.
Von Airbox bis Klappensteuerung
Weitere Änderungen für die KTM 1390 Super Duke R betreffen die Airbox sowie die von 56 auf 60 Millimeter vergrößerten Durchmesser der Drosselklappen. Eine Klappensteuerung vor dem neu geformten Endschalldämpfer setzt KTM weiterhin ein, allerdings mit strengerer Programmierung für die erweiterte Prüfung nach der neuen Geräuschnorm ASEP 2.0. Nach Spritverbrauch-Norm WMTC nennt KTM 5,9 Liter pro 100 Kilometer (bisher 5,6 Liter). Außerdem gibt es erweiterte Intervalle für die Ventilspiel-Kontrolle: alle 60.000 Kilometer. Wie gehabt bleibt der herausragend gut funktionierende Quickshifter fürs 6-Gang-Getriebe.
Das Fahrwerk der KTM 1390 Super Duke R
Die neueste Generation der WP-Apex-Komponenten kommt für das Fahrwerk der KTM 1390 Super Duke R zum Einsatz. Vorn die 48er-Upside-down-Telegabel, hinten das senkrecht in der Aluminium-Einarmschwinge stehende Zentralfederbein – jeweils voll einstellbar, hinten sogar separat für "Highspeed" und "Lowspeed". Unverändert bleiben die Federwege: 125 Millimeter vorn, 140 Millimeter hinten. Der Lenkkopfwinkel am Gitterrohr-Rahmen aus Chrom-Molybdän-Stahl wird ein halbes Grad steiler, von 64,8 auf 65,3 Grad.
200er-Hinterreifen und Brembo-Bremsen
Extrabreit ist das Hinterreifen-Format 200/55-17, der Vorderreifen entspricht mit 120/70-17 dem Standard. Gebremst wird die KTM 1390 Super Duke mit radial angeschraubten Monoblock-Vierkolbenzangen, Typ Brembo Stylema, an der 320er-Doppelscheibe vorn sowie mit einer Zweikolbenzange an der 240er-Scheibe hinten.
Semi-aktive 1390 Super Duke R Evo
Wie bereits die KTM 1290 Super Duke R Evo ab 2022 ist die Modell-Variante KTM 1390 Super Duke R Evo mit semi-aktiv geregeltem Fahrwerk ausgestattet – weiterhin zu erkennen an den blauen statt roten Gabelmanschetten. Zum Einsatz kommt selbstverständlich die neueste Generation namens WP Semi-Active Technology (SAT) mit folgenden 5 Fahrmodi: "Auto", "Comfort", "Rain", "Street" und "Sport".
Evo-Heck senkt sich im Stand ab
Optional zusätzlich gibt es die Modi "Track" und "Pro", wobei die Ausstattung "Suspension Pro" zudem einen automatischen Beladungsausgleich umfasst. In 3 voreinstellbaren Stufen senkt die 1390 Super Duke R Evo ihr Heck im Stillstand ab. Bei KTM heißt das "Factory Start" für optimales Beschleunigen aus dem Stand – doch kleineren Fahrern und Fahrerinnen kommt KTM damit ebenfalls entgegen. Ausgehend von der sportlichen Standard-Sitzhöhe: 834 Millimeter.
KTM 1390 Super Duke R wiegt 212 Kilo
1,5 Liter mehr Sprit passen in den Benzintank der KTM 1390 Super Duke R: 17,5 statt wie bisher 16 Liter. Damit ergeben sich laut KTM rund 300 Kilometer Reichweite und 212 Kilogramm vollgetanktes Fahrzeuggewicht.
Das neue Gesicht der Super Duke (2024)
Frontales Erkennungsmerkmal der KTM 1390 Super Duke R ist ihr neues "Gesicht". Es ähnlich dem der kurz zuvor präsentierten 990 Duke, das KTM selbst "alien-like" nennt, also außerirdisch anmutend. Die offen aufgehängten LED-Scheinwerfer für Abblend- und Fernlicht sind von Tagfahrlicht-Elementen mit automatischer Dimmung umrahmt. Gegenüber dem bisherigen "Splitface" der 1290 Super Duke R ist der neue Scheinwerfer laut KTM rund 700 Gramm leichter. Darunter prägt die Kühlerverkleidung mit integrierten Winglets die neue Frontansicht der Super Duke.
Elektronik und Ausstattung
Das TFT-Display der KTM 1390 Super Duke R mit 5-Zoll-Diagonale bietet neue Darstellung und Menü-Führung, zudem Reifenluftdruck-Anzeigen. Dazu gibt’s Smartphone-Connectivity mit Pfeilnavigation und einen USB-C-Anschluss. Die Motor-Modi heißen "Rain", "Street" und "Sport", optional erweiterbar um "Performance" inklusive Tempomat und "Track". Ebenfalls optional sind die "Engine Brake Control" und der "Anti-Wheelie-Mode", beides einstellbar. Hoher Standard sind die schräglagensensiblen Assistenzsysteme Schlupfregelung und ABS, zum ABS gibt’s einen besonders sportlichen Supermoto-Modus.
Was kostet die neue KTM 1390 Super Duke R 2024?
Nachdem bereits die KTM 1290 Super Duke R mehr als 20.000 Euro kostete, steigt die neue KTM 1390 Super Duke R deutlich über "20 Mille" ein: mit 21.499 Euro, als Evo für 23.499 Euro, jeweils zuzüglich 495 Euro Liefernebenkosten. Obendrein wird es selbstverständlich auch für das neue "Beast" ein Original-Zubehör-Sortiment namens "Powerparts" geben, von Teilen aus Aluminium und Titan bis hin zu alternativen Abgasanlagen.
China-Version des neuen LC8-Motors
Im August 2023 tauchte die neue KTM 1390 Super Duke erstmals halboffiziell auf: Als "Leak" in KTM-Online-Shops. Genauer: in den Ersatzteillisten. Für 8.806 Euro war dort der Motor, also die neue Version des LC8-V-Twins für 2024, als Ersatzteil zu finden. In Deutschland für 8.806 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Interessanter Nebenaspekt: Im Ersatzteilverzeichnis tauchte eine zweite Version des Motors auf, zum gleichen Preis, aber mit abweichender Artikelnummer und dem Zusatzkürzel "CN". CN steht für China. Offenbar wird die neue 1390-Version des LC8-V-Twins also zukünftig auch von KTM-Partner CFMoto in China gefertigt.

Als Ersatzteil tauchte der neue LC8-V-Twin schon im August 2023 in Online-Shops auf – in 2 Versionen, "CN" bedeutet anscheinend "aus China".