Bereits 2011 stand die Honda RC-E auf der Bühne der Tokyo Motor Show. Ein damals fertig wirkendes Konzept mit mittragendem Mittelmotor und äußerst adretter Linie. 2022 fahren Hondas überwiegend, wie die meisten Big-Player, immer noch mit Verbrennermotoren. Um das zu ändern, gründeten Honda Motors und Sony ein Joint-Venture, das unter einem eigenen Namen rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge entwickeln und vertreiben soll. Umgerechnet 75,4 Millionen Dollar investieren die beiden Konzerne in die Sony Honda Mobility Inc.
Honda RC-E weiterentwickelt
Im Oktober 2023 wurde eine Patentanmeldung von Honda veröffentlicht. Demnach möchte Honda sich die Erfindung einer neuen Art der Federbeinlage um den Elektromotor herum schützen lassen. Beim 2009er-Konzept stand das Zentralfederbein hinter dem E-Motor und stützte sich über einen Ausleger des Alurahmen an das Chassis. Das hat sich wohl geändert, denn im Patent ist das Federbein seitlich zwischen Schwinge und Rahmen verschraubt. Warum? Nicht klar zu sehen. Allerdings zeigt Honda in den Zeichnungen die Lage der 3 Akkus. Einer liegt unter der Tankattrappe, der Zweite liegt im Bereich des Zylinderkopfs eines Reihenmotors. Der dritte Akku liegt günstig für den Schwerpunkt unter dem Motor.
Radial- oder Axialflussmotor in der Honda RC-E?
Schon beim Konzept RC-E fiel der große Motor mit seinem enormen Durchmesser auf. Den Durchmesser behält Honda im Patent bei, zeigt aus der Vogelperspektive allerdings, dass der Rotor sehr schmal baut. Der Grund für das Umlegen des Federbeins könnte also der Einsatz eines neue Radialflussmotors sein. Der Unterschied zwischen der radialen und axialen Bauweise ist, dass Axialmotoren höher drehen können und mehr Drehmoment erzeugen. Radialflussmotoren hatten sich bisher vorwiegend wegen des geringeren Bedarfes an seltenen Erden durchgesetzt.
2025 schon eine Sony-Elektro-Honda?
Das erste Fahrzeug des Joint-Ventures zwischen Honda und Sony soll bereits 2025 verkauft werden. Ob es sich dabei um ein Zweirad oder Vierrad handelt, ist nicht bekannt. Jedoch: Im April 2021 zeigte Honda einen Fahrplan für Elektrofahrzeuge, der für 2024 die ersten vier elektrischen Zweiräder von klein bis groß ankündigt. Ob die zusammen mit Sony entstehen, ist noch unklar.
Elektro von Honda und Sony
Wichtig im Kontext dieser neuen Firma ist jedoch der Anspruch, sogenannte "High-Value-Added-Fahrzeuge" und die entsprechenden Services dahinter anzubieten. Also nicht nur das vermeintliche elektrische Motorrad, sondern eine komplette Struktur dahinter. Darunter könnten eigene Ladesysteme á la Tesla oder Batterie-Tauschsysteme fallen. Es wird zusammen entwickelt: Honda baut die Fahrzeuge und Sony bietet die Plattform für Mobilitäts-Angebote und Services, worunter wir uns Angebote für Leasing, Sharing oder Wartung vorstellen können.