Touchscreen, Schnellladefunktion, Berganfahrhilfe – Ather Energy leistete mit seinem Elektroroller in vielen Bereichen Pionierarbeit auf dem Gebiet der zweirädrigen Elektromobilität. Mit dem neuesten Ather 450 Apex geht der Hersteller im Frühjahr 2024 in die dritte Runde. Mit der neuesten Version des Elektrorollers kann Ather auf 10 Jahre Entwicklungsarbeit zurückblicken, und der 450 Apex rollt zu diesem Anlass mit einer besonderen, weil teilweise transparenten Verkleidung an.
Ather 450 Apex mit 7 kW Leistung
Ausgestattet ist der Ather 450 Apex mit einem 7-kW-Motor (zuvor 6 kW), also gut 9,5 PS Leistung. Damit soll er es auf 100 km/h bringen, was für deutsche Straßen keinen aus den Socken hauen wird, für einen Elektroroller und den indischen Markt aber auf jeden Fall erwähnenswert ist. Neben dem neuen Motor greift Ather für den 450 Apex ab 2024 auch auf die neueste Generation Akkus zurück, die ihm eine zertifizierte Reichweite von 157 Kilometer einbringen.
111 Kilo und 100 km/h Topspeed
Das Gesamtgewicht des 450 Apex gibt Ather Energy mit 111,6 Kilogramm an. In 2,9 Sekunden soll der Ather 450 Apex von 0 auf 40 km/h beschleunigen (zuvor 3,3 Sekunden). Je nach Fahrmodus stehen entweder Zugkraft, Ausgeglichenheit oder Reichweite im Vordergrund. Derlei 6 stehen zur Auswahl: Smart Eco, Eco, Ride, Sport, Warp und Warp Plus, wobei letzterer auf erweiterte Leistung ausgelegt ist.
Neues regeneratives Bremssystem
Regenerative Bremsen hat der neue Apex ebenfalls an Bord. Vorn wird über eine 200er-Disc, hinten über eine 190er-Scheibe verzögert. Das Bremssystem ist komplett neu: Ather nennt es MagicTwist. Eine Drehung am Gashebel beschleunigt, und eine Drehung in die entgegengesetzte Richtung leitet den Bremsvorgang ein, was zu einer deutlich höheren Rekuperation, also Energierückgewinnung, führen soll.
450 Apex mit rotem Aluminium-Rahmen
Wie schon die erste Generation der Ather Elektroroller greift der Ather 450 Apex auf einen Aluminium-Rahmen zurück, ist vorn mit einer Teleskopgabel und hinten mit einem Mono-Federbein ausgestattet. Die reichliche Ausstattung des Vorgängermodells 450 X behält der Ather 450 Apex bei: vollständige LED-Beleuchtung, 7-Zoll-TFT-Bildschirm mit mobiler (4G) Konnektivität, Parkassistent (Rückwärtsgang), Berganfahrassistent sowie Blinker mit automatischer Abschaltung.
Wie viel kostet der Ather 450 Apex?
Umgerechnet um die 2.100 Euro kostet der Ather 450 Apex in Indien, was ihn dort zu einem teuren Premium-Modell macht. Ob ein Ather-Elektroroller irgendwann nach Europa kommt, ist unklar. Wir gehen davon aus, dass die indischen Hersteller genug damit beschäftigt sind, den heimischen Markt zu beliefern.
Apex-Produktion nur bis Oktober 2024
Der Ather 450 Apex soll ab März 2024 ausgeliefert und nur in begrenzter Stückzahl produziert werden. Das Produktionsende ist für Oktober 2024 angekündigt.
Zweirad-Riese Hero ist an Ather beteiligt
Ather Energy ist einer der größten Hersteller elektrischer Zweirad-Fahrzeuge in Indien. Und ein noch größerer Marktriese investiert fleißig, nämlich der indische Zweirad-Hersteller Hero MotoCorp. Damit sichert er sich ein Stück vom Elektro-Kuchen. Ein großes Stück, wie es scheint. Hero investiert in Ather bereits seit 2016. Und hielt bis vor kurzem 34,8 Prozent der Anteile an Ather Energy. 2022 flossen weitere umgerechnet fast 52 Millionen Euro zum Elektroroller-Hersteller.
Beide Hersteller denken groß, denn Ather Energy schmeißt gerne mit ambitionierten Zahlen um sich. Tarun Mehta, Gründer und CEO von Ather Energy, prognostizierte für das Jahr 2023, dass jedes fünfte verkaufte Zweirad in Indien ein Elektrofahrzeug sein wird. "Wir sehen eine gute Nachfrage an allen Fronten, die zwei- bis dreimal so hoch ist wie das Angebot", führte er weiter aus.
Schnelllade-Technologie seit 2021
Bereits im Oktober 2021 übernahm Hero die Schnelllade-Technologie von Ather für seinen eigenen Elektroroller, der im März 2022 auf den Markt rollte. Mit seinen beiden Modellen Ather 450 X und 450 Plus war Ather Energy bereits zuvor am Markt und plante für 2022 den Ausbau der Palette. Der Ather 450 X ist mit einem 6.000-Watt-Motor ausgestattet, der 26 Nm Drehmoment bereitstellen soll. Maximal 45 km/h soll er schnell werden und um die 80 Kilometer weit kommen. Die Ladezeit soll 5 bis 6 Stunden betragen, mit einem Schnellladegerät sollen in 3 Stunden 80 Prozent Ladekapazität erreicht werden können.