KTM SMC R und Enduro R: LC4 Einzylinder neu für 2025

KTM SMC R und Enduro R Einzylinder LC4 Erlkönig
Neue KTM SMC R und Enduro R für 2025

Veröffentlicht am 20.10.2023

Ihr bisheriges Alleinstellungsmerkmal macht sie so beliebt, die KTM 690 SMC R und die 690 Enduro R : der Einzylinder-Motor mit 75 PS – Euro-5-konform und mit Straßenzulassung, wohlgemerkt. In Deutschland ist die Supermoto 690 SMC R stets in den Top 20, manchmal sogar in den Top 10 der Motorrad-Neuzulassungen zu finden.

Neue KTM 690 SMC R und 690 Enduro R für 2025

Um das motorische Top-Niveau halten zu können, muss KTM wohl erneut in Entwicklungsarbeit investieren. Denn 2024/2025 wird die nächste europäische Emissionsnorm für Motorräder in Kraft treten, die Euro 5+. Zudem droht neue, leistungsstarke Einzylinder-Konkurrenz von Ducati.

Technische Evolution des Einzylinder-Motors LC4

Auf den Erlkönig-Fotos sind, bei genauerem Hinsehen, einige Änderungen am Motor zu erkennen – jedenfalls äußerlich. LC4, das ist bei KTM traditionell die Abkürzung für Liquid Cooled, wassergekühlt, und für Viertakt sowie für 4 Ventile. Die beachtlichen Eckdaten der noch aktuellen Evolutionsstufe sind: 693 Kubik, maximal 75 PS (55 kW) bei 7.500/min sowie 73,5 Nm bei 5.600/min.

Von 693 auf über 700 Kubik und von 75 PS auf 80 PS?

Üblich ist, nicht nur bei KTM, das Vergrößern des Hubraums, um trotz strengerer Emissionsnormen die Performance halten oder sogar noch weiter steigern zu können. Da der LC4-Single bereits fast 700 Kubik hat, ist die Vermutung naheliegend, dass er demnächst über 700 Kubik haben wird. Bisher hat die Zylinderbohrung mitsamt geschmiedetem Kolben das Format 105 Millimeter, bei 80 Millimeter Hub. Mit 106 Millimeter Bohrung, bei unverändertem Hub, würden sich 706 Kubik ergeben. Mit 107er-Bohrung wären es 719 Kubik – und damit mindestens die bisherigen 75 PS Nennleistung, womöglich sogar noch ein paar PS mehr.

Zylinderkopf mit 4 Ventilen, ohc

Im Bereich des Zylinderkopfs sind auf den Erlkönig-Fotos keine wesentlichen Änderungen zu sehen. Also ist davon auszugehen, dass es beim bewährten Ventiltrieb bleibt: mit einer obenliegenden Nockenwelle (ohc) und 4 Ventilen. Schlepphebel für die Einlassventile, Kipphebel für die Auslassventile und eine zusätzliche Ausgleichswelle im Kopf, dabei wird es wohl bleiben. Ebenso bei der Doppelzündung mit der kleineren Nebenkerze und bei den relativ langen Inspektionsintervallen (10.000 km).

Bewährtes Leichtbau-Chassis von KTM

Keine oder allenfalls nur kleine Änderungen sind an den Fahrwerken der SMC R sowie der Enduro R zu erkennen. Die beiden Erlkönige waren nach dem bekannten Leichtbau-Muster aufgebaut: Gitterrohrrahmen aus Chrom-Molybdän, Aluminium-Zweiarmschwinge, Heckrahmen mit mittragendem Kunststofftank. Bisheriges Tankvolumen: 13,5 Liter. Ohne Sprit wiegt die 690 SMC R laut KTM 147 Kilogramm, die 690 Enduro R 146 Kilogramm. Daran dürfte sich wenig ändern. Hauptunterschied zwischen Enduro und Supermoto bleiben die jeweils typischen Räder samt Reifen.

Komponenten von WP Suspension und Brembo

Weiterhin kommen offenbar Upside-down-Telegabeln sowie Federbeine, jeweils voll einstellbar, von der KTM-verwandten Marke WP Suspension zum Einsatz. Und Bremsenkomponenten von Brembo, vorn mit Monoblock-Vierkolbenzange an der einzelnen 320er-Scheibe. Mit schräglagenoptimierten und einstellbaren Assistenzsystemen – ABS und Schlupfregelung – sowie mit Antihopping-Kupplung und Quickshifter sind SMC R und Enduro R bereits modern ausgestattet.

Teure Hochleistungs-Einzylinder

Teuer macht diese Modelle jedoch vor allem der sehr aufwendig zu entwickelnde und zu produzierende Hochleistungs-Einzylinder. 11.999 Euro kosteten die 690 SMC R sowie die 690 Enduro im Jahr 2023. Das ist ein überaus stolzer Preis für Motorräder mit "nur" einem Zylinder. Als 2024er-Modelle erschienen beide bereits im Oktober 2023 auf der KTM-Homepage, allerdings noch ohne Preise – und technisch offenbar unverändert.

Husqvarna und GasGas werden 2025 folgen

Zu erwarten sind die neuen LC4-Modelle demnach erst als neue Modelle für 2025. Entsprechend zeitnah wird KTM dann wohl auch die eng verwandten Modelle der Sublabels Husqvarna und GasGas mit der neuen Einzylinder-Generation updaten beziehungsweise upgraden.