318 km/h schnell, 218 PS stark, 40.000 Euro teuer: Neue Ducati Panigale V4 R

Neue Ducati Panigale V4 R
Neues Superbike mit Handschaltung

ArtikeldatumVeröffentlicht am 23.09.2025
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Es hätte so einfach sein können, doch dann wäre es keine Ducati geworden. Die neue Panigale V4 R ist nicht einfach nur die alte mit neuer Schwinge und etwas Kosmetik, obwohl die reinen Leistungsdaten so wirken.

Die neue Basis-Pani für die WSBK ist grundlegend neu und könnte so die künftige Modellpflege der übrigen V4-Modelle vorwegnehmen.

Ducati Panigale V4 R mit neuem Rahmen

Keine Überraschung: Die neue Ducati Panigale V4 R bekommt die Zweiarmschwinge mit dem klangvollen Namen Hollow Symmetrical Swingarm. Ihre Vorteile wollte das Rennteam seit Jahren nutzen, doch erst 2025 fand Ducati den Mut, die Panigale V4 und Streetfighter V4 damit auszurüsten. Und 2026 die V4 R.

Doch das ist nicht die einzige Neuerungen im Bezug aufs Chassis, denn um den hohen Grip aktueller Rennreifen besser zu nutzen, senkt Ducati beim Hauptrahmen die Seitensteifigkeit, was das Beschleunigen aus Schräglagen heraus verbessern und das Chassis beruhigen soll.

Um das weiter zu optimieren, erlaubt Ducati das Einstellen des Schwingendrehpunkts in 4 Stufen und von maximal 8 Millimetern. Weiterhin lässt die Umlenkung des TTX-36-Federbeins ein Verstellen der Heckhöhe von bis zu 32,4 Millimetern zu.

Ebenfalls von Öhlins kommen die 43er-Gabel vorn vom Typ NPX 25/30 und der neue Lenkungsdämpfer.

Mehr Drehmoment und Renngetriebe

Obwohl mit 218 PS bei 15.750/min nominell noch so stark wie gehabt, entwickelte Ducati den Motor der Panigale V4 R in allen Bereichen weiter. Weiterhin mit 998 Kubik, dafür mit leichteren Kolben, mehr Schwungmasse (richtig gelesen), geänderten Einströmkanälen, neuem Auslassnockenprofil und geänderter Düsenposition an den Drosselklappen.

Grund und Ergebnis: mehr Drehmoment. Ab 6.000/min steht dem Motor bis zum Limiter im Schnitt 7 Prozent mehr Kraft zur Verfügung, in der Spitze steigt das Drehmoment von 112 Nm auf 114,5 Nm bei 12.000 Touren.

Mit Racinganlage und Rennöl leistet der V4 bis zu 239 PS und dreht selbst ohne diese Features in Gang 6 bis 16.500 Touren.

Ein besonderes Feature wohnt dem neuen Getriebe inne. Direkt von der Rennstrecke der WSBK und der MotoGP kommt die Leerlaufsperre. Sie blockiert das Einlegen des Leerlaufes beim Herunterschalten, denn entgegen herkömmlichen Getrieben liegt "N" unter der "1". Erst über den "Chokehebel" an der Lenkerarmatur ist es möglich, den Leerlauf per Fuß einzulegen.

Auf der Rennstrecke super. Wie das in einem möglichen Alltag funktioniert, wird MOTORRAD vielleicht "erschalten" beziehungsweise ertesten.

Ram-Air, neue Flügel

Wichtiger Punkt auf der Liste der Neuigkeiten zur neuen Ducati Panigale V4 R ist die Aerodynamik. Natürlich sorgen neue Winglets an der Front für mehr Abtrieb, ohne in Schräglage zu bremsen.

Ebenfalls neu: Der Lufteinlass der R wirkt bei hoher Geschwindigkeit wie ein Ram-Air und erhöht die Motorleistung durch den Staudruck 1,3 PS bei der Höchstgeschwindigkeit von 318 km/h.

Weltneuheit: Die Verkleidung um den Motor herum hat sogenannte Corner Sidepods. Im Grunde Luftkanäle, die erst bei Schräglage einen Effekt erzeugen und das Motorrad in die Kurve ziehen. So sollen schnellere Kurvengeschwindigkeiten möglich werden.

Und mehr Elektronik

Bereits die aktuelle Panigale V4 mit 1.103 Kubik protzt mit schier unbeschreibbar vielen Software-Features für die Fahrhilfen. In der neuen Panigale V4 R programmierte Ducati fleißig weiter, passte insbesondere die Race Brake Control an und erlaubt deutlich mehr Eingriff der Hinterradbremse beim Anbremsen bis zum Blockieren des Hinterrads. Passend dazu ist die Motorbremse noch feiner abgestimmt.

Ab November für 43.990 Euro

Man möchte kaum glauben, dass Ducati mit der Panigale V4 R Geld verdient. Zu einzigartig sind die Neuerungen in der R im Vergleich zu den Standard-Panigalen. Und der Preis für die trocken 186,5 Kilo leichte R ist limitiert. 40.000 Euro plus nationale Steuern sind laut WSBK-Reglement erlaubt. Und so kostet die Panigale V4 R exakt so viel wie ihre Vorgängerinnen: 43.900 Euro. Zu haben ab November 2025.