Stärker und schneller ist keine 125er: Die neuen Elektro-"125er" von Zero toppen die Leistungsdaten der letztjährigen Modelle. Besonders das Drehmoment von 132 Nm ist nicht nur für eine 125er gigantisch, bei dieser Menge an Kraft müssen die meisten Verbrenner passen.
Zero DS und S ab 2024 neu als Elektro-"125er"
Wie gehabt nutzt Zero eine ungenaue Formulierung in der Führerscheinverordnung, die von elektrischen "125ern" ein hohes Gewicht verlangt. Daher ist es nachvollziehbar, dass Zero für 2024 die alte S und DS als mittelgroße Modelle streicht und die Modellnamen auf das große Naked Bike SR und die neue Enduro DSR verteilt. Mit kleinerem Akku (14,4 kWh) und gedrosseltem Elektro-Motor werden die großen Bikes rechtlich zu 125ern. Dauerleistung wie erwartet und maximal erlaubt: 11 Kilowatt oder 15 PS bei 3.800 Touren des E-Motors. Deutlich höher: Die Spitzenleistung beträgt 45 Kilowatt oder 60 PS bei 3.650 Touren.
140 km/h und um 240 Kilometer maximale Reichweite
Theoretische Reichweite: 242 Kilometer bei der S und 239 Kilometer bei der DS. Real dürften es erfahrungsgemäß um die 160 Kilometer sein. Elektronisch vorprogrammierte Höchstgeschwindigkeit bei beiden Modellen: 140 km/h. Damit sind die elektrischen "125er" deutlich schneller als die mit 125 Kubik.
11 kW Dauerleistung, 45 kW Spitzenleistung, 132 Nm
Im Grunde sind das die vertrauten Werte der kleineren 2023er-Modelle von Zero. Beim Drehmoment schöpfen die beiden "125er" allerdings aus dem Vollen: 132 Nm dürfen mit dem A1-Führerschein ab 16 Jahren oder mit der Pkw-Führerscheinerweiterung B196 erlebt werden. Immerhin 23 Nm mehr als bei den alten "125ern" von Zero. Und die dürften nötig sein, denn durch das Drosseln der großen Modelle SR und DSR kommt mehr Gewicht in die Leichtkraftrad-Klasse.
Zero S wiegt 223 Kilo, Zero DS wiegt 239 Kilo
Die neue Zero S als "125er" wiegt 223 Kilo und damit 38 mehr als zuvor die kleinere S. 49 Kilo mehr, insgesamt 239, hat die neue Zero DS gegenüber der alten DS am und im Stahlrahmen. Zum Vergleich: Eine der schwersten 125er, die KTM 125 Duke, wiegt vollgetankt 154 Kilogramm. Interessant: Beide Zero-Modelle bringen nach dem Upgrade auf die zuvor nächstgrößere Baureihe und technische Plattform schräglagenabhängige Systeme für ABS und Traktionskontrolle sowie voll einstellbare Federelemente von Showa mit.
Was kosten Zero S und Zero DS als "125er"?
Trotz der "erwachsenen" Basis und der damit angehobenen Ausstattung behält Zero die Preise bei den A1-Ausführungen der S und DS bei: 2024 kostet die neue Zero S weiterhin 17.400 Euro, die neue Zero DS kostet 18.400 Euro.
Zero DSR und Zero SR mit 48 PS für A2
Bisher hatte Zero die europäische A2-Klasse bis 48 PS nicht bespielt, holt das jedoch ab 2024 mit der SR als Naked Bike und der DSR als Reiseenduro nach. Technische Basis sind im Grunde die beiden A1-Modelle – je nach Standpunkt. Statt 14,4 kWh Kapazität haben die A2-Versionen 15,6 kWh. Die Leistung steigt auf eine Dauerleistung von 28 Kilowatt oder 38 PS bei 4.000 Touren, die Spitzenleistung beträgt 52 Kilowatt oder 70 PS bei 5.000 Touren. Nur leicht steigt das Drehmoment im Vergleich zu den "125ern", auf 140 Nm. Durch den größeren Akku steigen die Reichweiten auf theoretische 249 Kilometer bei der DSR und 253 Kilometer bei der SR.
Die Höchstgeschwindigkeit der A2-Versionen liegt ebenfalls leicht höher, bei 150 km/h. Im Kontext anderer A2-Bikes wie einer Honda CB 500 mit 175 km/h ein auffällig niedriger Wert, für den Alltag wohl dennoch ausreichend. Interessant: Das Gewicht der SR unterscheidet sich trotz nominell größerem Akku nicht von dem der S: 223 Kilogramm. Das Gewicht der neuen DSR beträgt mit 242 Kilogramm 3 Kilo mehr als bei der DS. Mit 18.400 Euro für die neue SR und 19.400 Euro für die neue DSR sind das mit die teuersten Stufenführerschein-Motorräder, die es derzeit gibt.
Topmodelle Zero SR/F und DSR/X für 2024
Die Topmodelle der Baureihen bleiben das Naked Bike Zero SR/F und die Reiseenduro Zero DSR/X. Sie haben mit 17,3 kWh die größte Akku-Kapazität, mit 113 und 100 PS die höchste Leistung und mit 190 und 229 Nm das höchste Drehmoment. Zudem mit 227 und 249 Kilogramm erwartungsgemäß das höchste Gewicht und mit 283 und 288 Kilometer die höchste maximale Reichweite. Und sie haben logischerweise die höchsten Preise: mit 23.000 Euro für die SR/F und 23.500 Euro für die DSR/X. Immerhin bedeutet das gut 3.000 Euro weniger, als die Topmodelle bisher kosteten.