Kawasaki Z 900 RS Custombike von AC Sanctuary: RCM-534

Kawasaki Z 900 RS Custombike AC Sanctuary
Z 900 RS vom Feinsten aus japanischer Edelschmiede

Veröffentlicht am 13.08.2023

Auf Umbau, Optimierung und Tuning japanischer Vierzylinder-Klassiker ist die Firma AC Sanctuary spezialisiert. Also auf "Restomods" älterer CB-Modelle von Honda, GS bis GSX oder Katana von Suzuki und – vor allem – sämtlicher Z-Typen von Kawasaki. Von der Ur-Z 900 aus den 1970er-Jahren über Z1, Z 1000, Zephyr und ZRX bis hin zu den GPZ-Ninjas. Umso attraktiver, sowohl für AC Sanctuary als auch für deren internationale Kundschaft, ist die Retro- Kawasaki Z 900 RS. Denn diese technisch moderne Basis ist auch als Neufahrzeug verfügbar.

Kawasaki Z 900 RS als RCM-534

Motto und zugleich Sublabel von AC Sanctuary ist "Real Complete Machine", abgekürzt RCM. Als alternative Bedeutung für RCM nennt AC Sanctuary neuerdings "Radical Construction Manufacture". Jedenfalls nummerieren die japanischen Edelschrauber um Hiroyuki Nakamura ihre RCM-Custombikes seit der Jahrtausendwende sauber durch, und die wohl bisher auffälligste Z 900 RS ist die RCM-534.

AC Sanctuary in der japanischen Noblest Corporation

AC Sanctuary ist eine spezialisierte Abteilung der japanischen Noblest Corporation. Dazwischen sind mittlerweile einige Eigenmarken aufgebaut worden. Und für deren Sortimente Teile zu entwickeln, das ist stets ein beabsichtigter Nebenaspekt und -effekt beim Aufbau eines RCM-Unikats.

Motor-Tuning für den modernen Vierzylinder nicht nötig

So auch bei der RCM-534. Dabei verzichteten Nakamura-san und sein Team bewusst auf Kleinigkeiten wie Lampen oder Blinker. Motor-Tuning war für sie diesmal ebenfalls kein Thema. Denn im Gegensatz zu den alten, luftgekühlten Reihenvierzylinder-Motoren, mit denen sie sich sonst befassen, hat das wassergekühlte und modern aufgebaute Triebwerk der Z 900 RS weder Upgrades noch Updates nötig. Mit 948 Kubik kommt es original ab Werk auf bullig entfaltete 111 PS (82 kW) bei moderaten 8.500/min sowie auf knapp 100 Nm Drehmoment bei 6.500/min.

4-in-1-Abgasanlage aus leichtem Titan

Dennoch obligatorisch war bei AC Sanctuary das Anfertigen einer eigenen Abgasanlage der Marke Nitro Racing Weldcraft. Die aufwendig geschweißte und mit Spannfedern versehene 4-in-1-Ausführung aus Titan ist deutlich leichter – und wohl auch deutlich lauter. Zur Vorführung beim deutschen TÜV ist sie weder gedacht noch geeignet. Dafür lässt sie den Vierzylinder aufheulen, brabbeln und sprotzen wie einst in den 1970er- und 1980er-Jahren, in denen das klassische Design der Z 900 RS wurzelt. Vor diesem Hintergrund passt das also. Zusätzlich verströmt der gebogene, kompakte Wasserkühler Racing-Flair.

Upgrades und Updates fürs Fahrwerk

Viel mehr Aufwand als für Motor und Auspuff betrieb AC Sanctuary bei Entwicklung und Konfiguration des Fahrwerks. Hier rüsteten sie mit einigen Upgrades und Updates auf: vorn mit Aluminium-Gabelbrücken samt Dreifach-Klemmungen für die voll einstellbare Upside-down-Telegabel von Öhlins, kombiniert mit dem Aluminium-Rohrlenker, Typ RCM Daytona.

Aluminium-Schwinge der Eigenmarke Sculpture

Und hinten ist die RCM-534 mit der spektakulären Aluminium-Schwinge der Eigenmarke Sculpture, ein paar Zentimeter länger als das Original und mit Unterzügen verstärkt, auf Hochglanz poliert. Ebenfalls von Öhlins und voll einstellbar: das oben an den Umlenkhebeln eingesetzte Federbein.

Teile von Öhlins, Brembo und O.Z. Racing

Leichtere, geschmiedete und zugunsten des Handlings hier bewusst nicht breitere Räder übernahm AC Sanctuary von O.Z. Racing. Für die Bremsen gab's Top-Komponenten von Brembo, mit radial angeschraubten Vierkolbenzangen vorn, Monoblock-Typ GP4. Dazu gewichtsoptimierte Bremsscheiben von Sunstar, vorn mit 320, hinten mit 250 Millimeter Durchmesser. Das vorhandene ABS blieb dabei erhalten.

Teile aus Alu und Carbon für die Z 900 RS

Zwischen den Rädern verstärkte AC Sanctuary das Fahrwerk zudem mit angeschraubten Unterzügen, Eigenmarke Nitro Racing, aus Aluminium gefräst und silbern aufpoliert. Dazu passend montierten die japanischen Profi-Tuner ihre Fußrasten samt Hebeln, ebenfalls aus Aluminium gefräst, sowie etwas weiter hinten und weiter oben platziert als die Originalteile von Kawasaki. Die Radabdeckungen wurden aus leichtem Carbon gefertigt.

Custombike als Unikat von AC Sanctuary

Traditionell baut AC Sanctuary seine nummerierten RCM-Modelle als Einzelanfertigungen auf. Das gilt prinzipiell auch für die RCM-534 mit der aufwendigen, mehrfarbigen, von dunklem Rot dominierten Metallic-Lackierung. Doch weitere, ähnliche RCM-Custombikes auf Basis der Z 900 RS werden sicherlich folgen. Entweder von Nakamura-san initiiert oder auf persönlichen Kundenwunsch. Preise? "Auf Anfrage".

Teile einzeln erhältlich

Mit den einzeln erhältlichen Teilen von AC Sanctuary können Z 900 RS-Besitzer selbst Hand anlegen, umbauen und aufrüsten. Wenn sie bereit sind, dafür diverse Hürden zu nehmen: Bestellung in Japan zu stolzen Yen-Preisen plus Liefernebenkosten, dann selber schrauben. Und offene TÜV-Fragen klären – oder auf eigenes Risiko unbeantwortet lassen.