Aus für Energica: Elektro-Pionier in Insolvenz und Liquidation

Energica meldet Insolvenz und Liquidation an
Das Ende für den Elektro-Pionier aus Italien

Zuletzt aktualisiert am 15.10.2024
Energica Experia
Foto: Energica

Energica Motor Company SpA hat am 14. Oktober 2024 Insolvenz angemeldet. Der Verwaltungsrat des Unternehmens entschied, ein gerichtliches Liquidationsverfahren einzuleiten, um die verbleibenden Vermögenswerte zu veräußern und die Gläubiger zu bedienen.

Rückgang der Investitionen und schwierige Marktbedingungen

Energica, bekannt für seine innovativen Elektromotorräder und als exklusiver Hersteller für die MotoE-Weltmeisterschaft, stand in den letzten Jahren vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen. Der Abschwung auf dem globalen Elektrofahrzeugmarkt und der Rückgang von Investitionen in den Sektor beeinträchtigten die finanzielle Stabilität des Unternehmens erheblich. Besonders hart traf es Energica, als der Mehrheitsaktionär Ideanomics Inc., der 75 % des Unternehmens hält, ebenfalls in finanzielle Schwierigkeiten geriet.

Trotz Rekorderfolgen kein Ausweg aus der Krise

Noch im Jahr 2021 konnte Energica mit dem Modell Experia Rekordumsätze und ein Umsatzwachstum von 200 % im Vergleich zu den Vorjahren erzielen. Doch die nachfolgenden wirtschaftlichen Probleme erschwerten es dem Unternehmen, seine ambitionierten Wachstumspläne weiterzuführen. Trotz aktiver Bemühungen, neue Investoren zu finden, blieb Energica am Ende keine andere Wahl, als die gerichtliche Liquidation zu beschließen.

Was bedeutet die Liquidation für Energica?

Im Rahmen der Liquidation wird ein gerichtlich ernannter Liquidator die Aufgabe übernehmen, die Vermögenswerte des Unternehmens, einschließlich Produktionsanlagen, Patenten und geistigem Eigentum, zu verkaufen. Die Einnahmen aus diesem Prozess werden verwendet, um die Gläubiger gemäß der gesetzlichen Rangfolge zu bedienen. Prioritäten haben dabei unter anderem ausstehende Lohnforderungen der Mitarbeiter und Steuerverpflichtungen.