Nach der neuen R7 von Yamaha richten sich die Blicke auf Suzuki. Kommt da ein kleiner Supersportler auf Basis der SV 650? Teilverkleidete und erfolgreiche SV-Modelle gab es vor Jahren schon mal.
Nach der neuen R7 von Yamaha richten sich die Blicke auf Suzuki. Kommt da ein kleiner Supersportler auf Basis der SV 650? Teilverkleidete und erfolgreiche SV-Modelle gab es vor Jahren schon mal.
Zugzwang in der Mittelklasse. Die vollverkleideten 700er mit charmanten Reihentwins erobern gerade die Showrooms. Aprilias neue RS 660 ebenso wie die Yamaha mit dem berühmten Namen YZF-R7. Dass Kawasaki mit der Ninja 650 oder der touristischen Vorgängerin ER-6 F mit zu den Pionieren gehört, haben viele vergessen. Honda zeigt seit Jahren mit der CBR 650 wie sportliche Mittelklasse geht, auch wenn das Hochdrehzahl-Konzept des Vierlings Hingabe fordert. Bleibt Suzuki, die die halbverkleidete Mittelklasse mit potentem Twin vor über 20 Jahre mit der SV 650 S – Knubbel genannt – im Grunde erfunden hat, mit der zweiten Generation "Kante" das Konzept mit der SV 1000 S benachbarte und schließlich im Wettrüsten der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts sacht auslaufen lies. Klar, dass nun der Ruf nach einer neuen SV 650 S wieder laut wird, der nach einer SV 1000 S ist seit Jahren gleich stark intoniert.
Beim Namen ist das Heckkürzel S derzeit der GSX-S 1000 S vorenthalten. Ob die SV 650 sich hier einordnet oder vielleicht das sporttouristische, sich ankündigende "T" huckepack nimmt ist offen. Eine SV 650 R würde die Latte in Sachen Leistung, Fahrwerk und Elektronik für den beliebten V2 sehr, wohl zu hoch hängen. Bleibt eine Option, die Suzuki nur bei der glücklose RF 900 gezogen hat. Suzuki SV 650 RS. Klar erinnernd an die RS 660 von Aprilia und unverfänglich in der eigenen Modellhistorie.
Wir denken groß und nehmen etwas Abstand vom großartigen V-Motor der SV 650. Seit Jahren schürt Suzuki die Gerüchte um einen neuen Reihentwin, zunächst als 500er mit einer Nockenwelle und Turbo, dann mit mehr Hubraum und Doppelnocke und die Idee der Saugvariante steht auch im Raum: Genug Ideen für ein neues Rückgrat der Mittelklasse von Suzuki. Mit diesem Motor, einer möglichen Aufladung oder allgemein einer höheren Leistungsdichte, wäre die Platzierung einer Suzuki SV 650 R möglich. Leistung: Zwischen der RS 660 mit 105 und der Yamaha YZF-R7 mit 74 PS. Spannend.
Die Company bleibt einfach japanisch. Zeigt wenig, lässt wenig raus und überrascht einen nie. Wenn Suzuki für 2022 noch eine SV 650 mit Halb- oder Vollschale bringt, dann wird es genau das sein, was alle erwarten: Alter, guter Wein und neuen, nicht so sexy Schläuchen. Oder auch nicht: Japan war schon immer für eine Überraschung gut. Verwirrt? Wir auch.