Rückruf, Verkaufsstopp und Fahrverbot: Kawasaki Ninja ZX-6R

Kawasaki Ninja ZX-6R (2024/2025) – Motor-Probleme
Rückruf der 6er-Ninja auch in Deutschland

Zuletzt aktualisiert am 18.06.2025
Kawasaki Ninja ZX-6R (2025)
Foto: Kawasaki
In diesem Artikel:
  • Verkaufsstopp und Fahrverbot für Kawasaki Ninja ZX-6R
  • Drohende Motorschäden als Grund
  • Zu wenig Spiel am Kurbelwellen-Gleitlager
  • Rückruf und Fahrverbot in den USA
  • Kawasaki Ninja ZX-6R – Rückruf in Deutschland (Update)

Für alle im Handel befindlichen Kawasaki Ninja ZX-6R der Baujahre 2023, 2024 und 2025 hat Kawasaki in den USA einen sofortigen Verkaufsstopp verhängt. Die Kawasaki-Händler in den USA sind bereits per Rundschreiben informiert worden, und für Deutschland bereitet Kawasaki ebenfalls eine Rückruf-Aktion vor.

Verkaufsstopp und Fahrverbot für Kawasaki Ninja ZX-6R

Für die bereits an Kunden übergebenen Kawasaki Ninja ZX-6R (Typ ZX636J, Baujahre 2023, 2024 und 2025) gilt ein sofortiges Fahrverbot – bisher jedoch nur in den besonders sicherheitssensiblen USA. Eine entsprechende schriftliche Benachrichtigung der Fahrzeugbesitzer ist in Vorbereitung.

Drohende Motorschäden als Grund

Grund für Verkaufsstopp und Fahrverbot ist laut Kawasaki Motors USA "mögliches Festfressen der Kurbelwellenlagerbuchse Nummer 5". Offenbar wurden im Werk einige Schrauben mit zu hohem Drehmoment angezogen, dadurch ist das Spiel an der betreffenden Stelle zu gering. Ölfilm und Schmierung des Gleitlagers werden beeinträchtigt, Reibung und Verschleiß erhöht.

Zu wenig Spiel am Kurbelwellen-Gleitlager

Bei betroffenen Motorrädern des Typs Kawasaki Ninja ZX-6R (ZX636J) kann es demnach zu "Leistungsverlust während der Fahrt" kommen. Das wiederum kann Irritationen des Fahrers und indirekt oder gar direkt gefährliche Situationen auslösen. Im "worst case" – Absterben oder gar Festgehen des Motors – kann es zum Sturz kommen. Immerhin 124 PS bei 13.000/min, mit Ram-Air-Effekt bis zu 129 PS nennt Kawasaki für den supersportlichen Reihenvierzylinder-Motor mit 636 Kubik – bei uneingeschränkter Funktion.

Rückruf und Fahrverbot in den USA

Im Händler-Rundschreiben von Kawasaki Motors USA ist "die schnellstmögliche Reparatur" sowie deren "baldmöglichste Veranlassung" angekündigt. Bis dahin gilt für Händler der Verkaufsstopp, für Besitzer das Fahrverbot – in den USA. Ein amtlicher Rückruf durch die US-Behörde (NHTSA) liegt inzwischen ebenfalls vor, versehen mit diesem Warnhinweis: "Urgent – Do not drive this vehicle" ("Dringend – Nicht fahren mit diesem Fahrzeug").

Kawasaki Ninja ZX-6R – Rückruf in Deutschland (Update)

Und in Europa? In der Rückruf-Datenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) ist kein entsprechender Eintrag zu finden – jedenfalls noch nicht. Auf Nachfrage von MOTORRAD hat Kawasaki Deutschland mit dieser Stellungnahme geantwortet (Update, Stand 18. Juni 2025):

"Der US-amerikanischen Rückrufveröffentlichung folgend, ist auch eine Kampagne für Deutschland geplant. In Kürze werden die Halter einer Ninja ZX-6R über die geplante Überprüfungs- und ggf. Umrüstungsmaßnahme informiert und aufgefordert, sich mit einem Kawasaki-Vertragshändler für Straßenmotorräder in Verbindung zu setzen. An den Details der Umrüstung wird derzeit noch intensiv gearbeitet. Es wird seitens der Kawasaki Motors Corporation (KMC) für die Kunden keine Empfehlung ausgesprochen, ihr Fahrzeug nicht mehr zu bewegen. Der in den US-Veröffentlichungen genannte "Riding Stop" war eine nationale Entscheidung der amerikanischen Kollegen, basierend auf der US-Gesetzgebung."