31 PS kosten 835 Euro. Stark reduziert lautet so das Ergebnis des Vergleichs der neuen BMW M 1000 XR mit der ebenso neuen S 1000 XR . Wer die S-XR im Konfigurator ungefähr auf das Ausstattungslevel der M-XR hebt, spart 835 Euro – und bekommt dafür 31 PS weniger.
BMW S 1000 XR für 30.405 Euro
BMW hat der neuen S 1000 XR einen Basispreis von 19.280 Euro auf das Preisschild geschrieben und im Vergleich zur Vorgängerin die Ausstattung verbessert. Doch wie üblich bietet BMW eine seitenlange Aufpreisliste mit Paketen und Upgrades nahezu aller Komponenten. Wer hier eskaliert könnte erkennen, doch besser die M zu kaufen, denn im Konfigurator können fast alle Edelteile der M an die S geklickt werden. Basis des Wahnsinns ist das M-Paket für 3.060 Euro mit weißem Sonderlack samt M-Farben, "Sport"-Schalldämpfer, M-Sitzbank, Endurance-Kette und leichter Lithium-Ionen-Batterie.
Fahrdynamisch ist es bei BMW im Grunde Pflicht, das Dynamik-Paket zu buchen. Für 880 Euro baut BMW das semi-aktive Fahrwerk Pro, den Tempomat und den absolut empfehlenswerten Schaltassistent ein. Um optisch näher an die M 1000 XR zu rücken, sind das M-Carbon-Paket und das Frästeile-Paket ebenso Pflicht, die 1.500 und 990 Euro addieren. Und wenn es schon Carbon-Räder gibt, dann nehmen wir die – für 2.100 Euro. Bei so viel Luxus sind die Alarmanlage für 250 Euro und die heizbaren Griffe für 225 Euro keine langwierigen Entscheidungen. Ergibt 30.405 Euro für eine vollausgestattete BMW S 1000 XR mit 170 PS.
BMW M 1000 XR für 31.240 Euro
Mit 25.900 Euro Basispreis ist die BMW M 1000 XR das stärkste und vergleichsweise günstigste Motorrad der Crossover-Klasse. Mehr "Bang for the Buck" bietet keiner. Und das mit sehr üppiger Ausstattung. Doch BMW wäre nicht BMW, wenn es nicht noch einige Upgrades gäbe. Und bei der M heißt das, das M-Competition-Paket für 5.090 Euro zu buchen. Es bringt die schwarze M-Lackierung, die Carbon-Räder, viel Carbon an der Karosse und Frästeile aus Alu. Vergleichbar mit den genannten Paketen für die S-XR. Das Dynamik-Paket, heizbare Griffe und die leichte Lithium-Ionen-Batterie sind hier im Grundpreis enthalten. Wie bei der S 1000 XR sollte der hohe Wert für 250 Euro von der Alarmanlage geschützt sein. Ergibt einen Preis von 31.240 Euro für eine vollausgestattete BMW M 1000 XR mit 201 PS.
Bei BMW gibt's 31 PS für 835 Euro
Trotz aller Ausstattung kann die BMW S 1000 XR nicht kompensieren, was die M 1000 XR hat. Und das sind eben 31 PS mehr Leistung. BMW baut in die M den neu abgestimmten Shiftcam-Motor ein, der 201 PS bei 12.750 Touren leistet und 113 Nm bei 11.100/min drückt. Die S 1000 XR kommt ohne variable Steuerzeiten der Einlassventile auf ebenfalls frisch abgestimmte 170 PS bei 11.000 Touren und 114 Nm bei 9.250 Umdrehungen pro Minute. Was die enormen Unterschiede der benötigten Drehzahlen auf der Straße bedeuten, muss MOTORRAD erfahren. Und, besonders interessant: Hat BMW mit der neuen Abstimmung des Shiftcam-Vierzylinders dessen leicht unrunden Lauf im unteren und mittleren Drehzahlbereich in den Griff bekommen?
BMW S 1000 XR vernünftig ausgestattet
Natürlich hinkt der Vergleich etwas, denn wohl kaum jemand würde die BMW S 1000 XR über 10.000 Euro teurer machen, um einige Features der M 1000 XR zu haben und auf deren Mehrleistung verzichten. Wer die S 1000 XR vernünftig ausstattet, bleibt deutlich unter 25.000 Euro. Wer den Sporttourer entsprechend konfiguriert, sich allerdings die leichteren Schmiederäder für 1.400 Euro gönnt, zahlt 22.860 Euro. Enthalten sind dann das Dynamik- und das Touren-Paket für 880 und 900 Euro, inklusive Windschild, Handschützer, Hauptständer, Navi-Halterung und heizbare Griffe. Wer auf optisches Bling-Bling verzichtet, wählt den schwarzen Basislack und verzichtet auf die Fräs- und die Carbonteile. Auf die Alarmanlage für 250 Euro sollte man hingegen nicht verzichten, und die Endurance-Kette mit minimalem Pflegeaufwand für 150 Euro Aufpreis kann Zeit sowie Kettenfett sparen.