Tatsächlich sind es 2 Schritte, die Suzuki mit der neuen GSX-S 1000 GX macht. Der eine ist besagter in das stark besetzte Feld der Crossover Bikes, also hochbeiniger Tourenkräder mit leicht sportlichem Touch. Den anderen Schritt macht Suzuki mit der neuen GX beim Preis. Mit 17.400 Euro ab Werk verlässt Suzuki eindeutig den Stammplatz im Budget-Segment großer Motorräder und reiht sich in die Premium-Reihe um Yamaha Tracer 9 GT, Kawasaki Versys 1000 SE und BMW S 1000 XR ein.
4 Crossover Bikes im Vergleich
MOTORRAD betrachtet die vier Modelle rein über die technischen Daten, um die Suzuki GSX-S 1000 GX einzuordnen. Die Disziplinen sind Leistung und Verbrauch, Fahrwerk, Gewicht und Zuladung, Ausstattung und Reichweite sowie der Preis.
Zwischen 119 und 170 PS Leistung
Die neue Suzuki GSX-S 1000 GX basiert auf dem bekannten GSX-S-Chassis nebst Motor. Der "alte" K5-Motor ist heute einer der elastischsten Vierzylinder auf dem Markt und holt aus 999 Kubik 152 PS bei 11.000 Touren, sowie 106 Nm bei 9.250/min. Die Yamaha mit ihrem im Reigen einzigartigen Triple leistet 119 PS bei 10.000 Touren und 93 Nm bei 7.000/min aus nur 890 Kubik. Den größten Hubraum mit 1.043 Kubik hat der Vierzylinder der Kawasaki. Er leistet 120 PS bei 9.000 Touren und 102 Nm bei 7.500/min. Mehr Leistung als die Suzuki hat in diesem Vergleich nur die BMW.: 170 PS bei 11.000 Touren und 114 Nm bei 9.250/min aus 999 Kubik sind hier Bestwert.
Wo Leistung, da Verbrauch: die Suzuki ist mit 6,2 Liter pro 100 Kilometer homologiert, dito die BMW. Knausriger mit Kraftstoff gehen die Yamaha (5,0 l/100 km) und die Kawasaki (5,4 l/100 km) um.
Semi-aktive Fahrwerke ab Werk
Die neue Suzuki GSX-S 10000 GX ist das erste Suzuki-Modell mit semi-aktivem Fahrwerk ab Werk. Die elektronisch gesteuerten Federelemente stammen von Showa und bieten vorn wie hinten 150 Millimeter Federweg. Die Gabel mit 43 Millimetern Standrohrdurchmesser passt die Dämpfungen der Druck- und Zugstufe der Fahrbahn und Fahrstil an, die Vorspannung vorn ist manuell am Gabelfuß einstellbar. Das Federbein bietet neben den semi-aktiven Dämpfungen noch eine elektronisch einstellbare Vorspannung. Vergleichbar ist das Suzuki-Fahrwerk mit dem der Kawasaki Versys 1000 SE: gleicher Hersteller, gleiche Feature, allerdings hinten 2 Millimeter mehr Federweg in der Versys.
Mit einem Durchmesser von 45 Millimetern des Standrohrs trägt die BMW S 1000 XR die dickste Gabel im Lenkkopf. Die Vorspannung ist weiterhin manuell einstellbar, die Dämpfungen arbeiten semi-aktiv. Im Heck werden die Dämpfungen wie die Vorspannung elektronisch gesteuert. Die Radachsen dürfen in der BMW je 150 Millimeter federn. Die Hardware liefern Marzocchi (vorn) und ZF Sachs (hinten). Die Yamaha setzt ein semi-aktives Fahrwerk von KYB ein. Die Gabel steht in 41 Millimeter starken Rohren mit manueller Vorspannung und gesteuerten Dämpfungen. Die Vorspannungen vorn und hinten sind manuell einstellbar, die Federwege betragen 130 Millimeter vorn und 137 Millimeter hinten.
Das wiegen die aktuellen Crossover Bikes
Die Supersport-Gene der Suzuki GSX-S 1000 GX helfen beim Gewicht. Mit dem Aluchassis und dem auf Leichtbau getrimmten Motor steht sie mit 232 fahrfertigen Kilo auf den Rädern in 17 Zoll (43,18 cm). Die BMW S 1000 XR ist mit 227 Kilo etwas leichter. Mit 220 Kilo ist die Yamaha mit dem kleinsten Motor das leichteste Modell im Vergleich. Damit ist sie 37 Kilo leichter als die Kawasaki Versys 1000 SE mit 257 Kilo. Allerdings darf die Tracer mit 194 Kilo am wenigsten laden. Am meisten tragen dürfen die Kawasaki mit 220 Kilo und die BMW mit 227 Kilo. Die Suzuki darf 198 Kilogramm zuladen.
Viel Komfort und Sicherheit serienmäßig
In der Preisklasse um 15.000 Euro und darüber, ist ein Grundstock an hochwertiger Ausstattung das absolute Minimum. Und mit den semi-aktiven Fahrwerken legen die 4 Crossover Bikes schon einiges an Gewicht in die Waagschale. Ebenso bei GX, Versys, Tracer und XR sind Teil des Deals schräglagensensible Systeme für ABS und Traktionskontrolle mit den üblichen Anhängseln wie Wheelie- und/oder Stoppiecontrol, die teilweise Einfluss auf die Fahrwerkssteuerung nehmen. TFT mit Connectivity mit dem Smartphone teilen alle vier noch, darüber hinaus unterscheiden sich die Serienausstattungen zwar nur in Details, die geben jedem Modelle eine eigene zusätzliche Note.
Kein Kurvenlicht für die Suzuki
Während die neue Suzuki GSX-S 1000 GX, die Yamaha Tracer 9 GT und die Kawasaki Versys 1000 SE den Tempomat und Quickshifter (up&down) noch mitbringen, muss in der BMW S 1000 XR beides extra bezahlt werden. Dafür leuchten die LED-Scheinwerfer von BMW, Kawa und Yamaha in die Kurve, was in der Suzuki keine Option ist. Thema Griffheizung: Bei Yamaha und Kawasaki gibt es beheizte Griffe ab Werk, an BMW und Suzuki nur gegen Aufpreis.
Und für touristische Motorräder ist ein wichtiger Punkt der des Gepäcks. An der BMW und der Kawasaki sind die Kofferhalter bereits montiert, die Koffer selbst kommen aufpreispflichtig hinzu. Für die Suzuki muss beides nachbestellt werden. Einzig die Yamaha trägt ab Werk ein lackiertes Seitenkofferset.
Was kostet ein gutes Crossover Bike 2024?
Mit 17.400 Euro ist die Suzuki GSX-S 1000 GX zwar kein teures Motorrad, allerdings eine teure Suzuki. Mehr Geld verlangt Suzuki nur für die Hayabusa. Preis-Leistung rein von den Daten her: gut. Sehr nah dran an diesem Preis ist die Kawasaki Versys 1000 SE, sie ist ab 17.245 Euro zu haben. Ab 19.280 Euro steht die BMW S 1000 XR auf der Liste. Deutlich günstiger: die Yamaha Tracer 9 GT ab 14.899 Euro.