Rückruf Triumph Speed Triple 1200: läuft gefährlich heiß

180-PS-Triple läuft gefährlich heiß
Rückruf Triumph Speed Triple 1200 RS und RR

Veröffentlicht am 25.03.2024
Triumph Speed Triple 1200 RR Top-Test
Foto: fact

Die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) forderte Triumph USA Ende Januar 2023 auf, die Modelle Speed Triple RS und RR in die Werkstätten zu rufen. Grund ist, dass bei sehr hohen Temperaturen der Lüfter am Kühler ausfallen kann, was zu überkochendem Kühlwasser führen kann. In Deutschland folgte der Rückruf Anfang Februar 2023 und betraf 1.117 Motorräder. Im März 2024 stehen die gleichen Modelle in den USA wieder im Rückruf. Problem: Der Motor kann im Stop&Go weiterhin heiß laufen. Lösung: Der Motor bekommt eine neue Software mit veränderter Zündung.

Triumph Speed Triple 1200 RS und RR betroffen

In den USA stehen 1.545 Motorräder der Typen Triumph Speed Triple 1200 RS und RR auf der Rückrufliste. Die NHTSA gibt den Produktionszeitraum der betroffenen RS zwischen dem 3. Februar 2021 und dem 6. März 2024 an. Die Retro-Renner Speed Triple RR im Rückruf wurden zwischen dem 2. September 2021 und dem 27. April 2023 produziert. Im Zuge des ersten Rückrufs wurde ein zusätzliches Hitzeschild am Lüfter verbaut und eine neue Software aufgespielt, die den Lüfter nach Abstellen des Motors weiter laufen lässt.

Neue Software und Zündung für die Triples

Beim neuen Rückruf der Speed Triple RS und RR spielt Triumph eine neue Software auf, die vor allem Einfluss auf die Zündung hat. Dadurch soll der Motor kühler laufen. Im Sinne moderner Motorentechnik wäre das Verschieben des Zündzeitpunkts auf später nachvollziehbar. Die Zündung erfolgte dann erst, wenn der Kolben im Kompressionstakt etwas näher an den oberen Totpunkten steht, sie allerdings weder erreicht noch überschritten hat. Sprich es könnte sein, dass der Motor in diesen langsamen Fahrten weniger Leistung hat und vielleicht etwas mehr verbraucht.

Heißer Sommer deckt auf

Der heiße US-Sommer deckte das Problem wohl auf, denn laut NHTSA stiegen seit Ende Juni 2022 bei Triumph die Beschwerden wohl über häufige Hitzewarnungen im Cockpit. Eine Untersuchung wurde daraufhin eingeleitet. Im August 2022 begutachtete das Qualitäts-Department von Triumph die ausgetauschten Teile zur Untersuchung. Im Januar 2023 entschloss Triumph sich zu einer freiwilligen Service-Kampagne. Ab Februar 2023 wurden die US-Halter informiert. Der erneute Rückruf nahm seinen Lauf ab Ende Februar 2023 mit vereinzelten Beschwerden, ihren Höhepunkt fand die zweite Vorgeschichte Ende Februar 2024 mit 3 überhitzten Motoren in Asien, deren Folge am 6. März 2024 beim NHTSA der bisherige Abschluss war. Ob erneut europäische Modelle betroffen sind, fragte MOTORRAD bei Triumph an.