Das Leiszungswettrüsten bei den Supersportlern nimmt auch jenseits der 200-PS-Schwelle keine Ende. Aprilia stellt auf der EICMA die RSV4 1100 Factory vor, die es auf sagenhafte 217 PS bei 13.200 Touren und 122 Nm bei 11.000/min bringen soll.
Hubraum aufgestockt
Um die neuen Leistungshöhen zu erklimmen hat Aprilia die Bohrung des Vierzylinders von 78 auf 81 mm und damit der Hubraum auf 1.078 cm³ erhöht. Dazu wurde das Drehzahllimit auf 13.600/min angehoben und die Motorsteuerung angepasst. Für Standfestigkeit und eine stabile Thermik soll eine modifizierte Ölpumpe sorgen. Ein verlängerten fünfter und sechster Gang soll das Drehzahlniveau bei hohen Geschwindigkeiten senken. Ausatmen darf der V4 durch eine Titan-Abgasanlage von Akrapovic.
Beim Fahrwerk setzt Aprilia auf um 3 mm stärkere Gabelbrücken mit einem um 2 mm versetzen Offset. Dadurch verringert sich der Gesamtradstand um 4 mm. An der Front führt eine neue Öhlins NIX-Gabel mit 5 mm mehr Federweg (125 mm). Die Schweden steuern auch das voll einstellbare TTX-Federbein sowie den einstellbaren Lenkungsdämpfer bei. Noch steifer ausgelegt sein soll die Aluminiumschwinge. Ein Upgrade gab es auch für die Vorderradbremse, wo Brembo Stylema-Zangen die M50-Zangen ersetzen und mit Carbon-Luftführungen kombiniert werden können.
MotoGP-Winglets in Serie

Natürlich darf sich die Aprilia RSV4 1100 Factory auch optisch von den Schwestermodellen absetzen. Abgeleitet vom GP-Zirkus trägt die Verkleidung seitlichen Carbon-Flügelelemente, die mehr Abtrieb generieren sollen. Ansonsten dominieren schwarze (matt und glänzend) und aus Sichtcarbon gefertigte Verkleidungsteile sowie geschmiedete schwarze Aluräder den Auftritt.
Vollgetankt bleibt die RSV4 1100 Factory mit 199 Kilogramm knapp unter der 200-kg-Schallmauer. Was die neue Rakete kosten soll und ab wann sie zu haben sein wird, wollte Aprilia noch nicht verraten.