Honda CBR 1000 RR-R Fireblade SP auf der Rennstrecke

Honda CBR 1000 RR-R Fireblade SP im Fahrtest
So fährt die neue Fireblade auf der WM-Strecke

Zuletzt aktualisiert am 13.03.2024

Hondas Update hebt die Fireblade auf ein neues Niveau. Die Modifikationen des Rahmens bewirken in Verbindung mit der entschärften Ergonomie ein leichtfüßigeres Handling auf der Rennstrecke. Besonders größeren Fahrern wird bei schnellen Runden deutlich weniger Kraft abverlangt.

Fireblade-Chassis stabil und präzise

Außerdem zeigt sich das Chassis der neuen CBR-1000 RR-R im Zusammenspiel mit der neuesten Generation der semiaktiv dämpfenden Federelemente von Öhlins beim harten Beschleunigen und späten Bremsen extrem stabil und gibt ein grandioses Feedback von Front und Heck. Die Öhlins-Software kreiert einen sehr geschmeidigen Übergang zwischen Brems-, Kurven- und Beschleunigungssupport und hält massig Dämpfungsreserven bereit.

Motor mit besserem Ansprechen und mehr Punch

Motorisch wird die dritte Generation der neuen Honda Fireblade SC82 zugänglicher, denn mehr Midrange-Punch wird von der kürzeren Übersetzung unterstützt. Aus der unteren Mitte bleibt der Antritt aber moderat. Das neue, mit zwei Stellmotoren ausgestattete Throttle-by-Wire öffnet beim Gasanlegen zunächst die Drosselklappen für Zylinder eins und zwei und lässt das Gemisch erst danach in Zylinder drei und vier einströmen. Diese Technik bewirkt neben einem rotzigen Sound beim Lastwechsel ein sehr sanftes Ansprechverhalten des Vierzylinders, was auf der Rennstrecke viel wert ist.

Race-ABS überzeugt

Elektronisch zeigen sich die Assistenzsysteme der neuen Honda Fireblade feinfühlig, besonders der Race-Modus des ABS freut Trackday-Fahrer, denn er greift auch beim Ankern auf letzter Rille und beim Trail-Braking nicht spürbar ein. Traktions- und Wheelie-Kontrolle machen einen guten Job und haben, angesichts des bärenstarken Antriebs, alle Hände voll zu tun.

Erstes Fazit über die neue Fireblade

Die Honda CBR 1000 RR-R Fireblade der Generation SC82 ist ein gereiftes Superbike und Hondas Updates treffen genau ins Schwarze. Die Blade ist schnell, stabil und extrem präzise – bravo, Honda!

Honda CBR 1000RR-R Fireblade SP 2024
Honda

November 2023: Die neue Fireblade im Detail

An den Motorinnereien des Vierzylinders haben die Honda-Ingenieure einiges gearbeitet, vor allem um dessen Gewicht zu reduzieren. Die Rede ist beispielsweise von einer leichteren Kurbelwelle und leichteren Pleueln, des Weiteren überarbeitete Honda den Zylinderkopf, die Verdichtung (von 13,4:1 auf 13,6:1), die Ventilsteuerung sowie die Ventilfedern. Einen weit größeren Effekt als das etwas niedrigere Gesamtgewicht der 2024er-Fireblades wird jedoch die nochmals kürzere Endübersetzung haben.

217,6 PS bei 14.000/min

Denn obwohl bereits das 2023er-Modell kürzer übersetzt auf den Markt kam, war die Honda Fireblade aufgrund ihrer eher schwachen Drehzahlmitte gegenüber der BMW M 1000 RR und den Ducati Panigale V4-Modellen aus der Kurve heraus im Nachteil. Das soll sich mit dem Jahrgang 2024 verbessern: Laut Honda legt der Fireblade-Motor 2024 im mittleren Drehzahlbereich deutlich an Kraft zu. Im Hinblick auf die Spitzenleistung bleibt es bei 217,6 PS bei jetzt 14.000/min (zuvor 14.500/min) sowie bei 113 Nm bei jetzt 12.000/min (zuvor 12.500/min). Neu ist, dass die Honda CBR 1000 RR-R Fireblade ab 2024 nach Euro 5+ homologiert ist.

Honda CBR 1000 RR-R Fireblade 2024 mit neuem Drive-by-Wire

Ebenfalls neu ist das Drive-by-Wire der 2024er Honda CBR 1000 RR-R Fireblade, was die Gasannahme verbessern soll. Zudem gibt es eine leicht entschärfte Ergonomie (Fußrasten und Lenker), damit die Blades im Straßeneinsatz weniger "Rücken" verursachen. Für mehr Lenkpräzision und Traktion soll der modifizierte Aluminium-Rahmen sorgen – 17 Prozent weniger Seitensteifigkeit, 15 Prozent weniger Torsionssteifigkeit. Die Dämpfung übernehmen Showa-Komponenten: vorn eine 43-mm-Upside-down-Gabel, hinten ein ebenfalls einstellbares Federbein. Radial angeschraubte Vierkolben-Bremszangen von Nissin verzögern mit der Doppelscheibe am Vorderrad. Unverändert präsentieren sich die Aluminium-Schwinge im RC213V-S-Stil, die 6-Achsen-Sensorik von Bosch und der dreistufig einstellbare elektronische Lenkungsdämpfer.

TFT-Cockpit, Fahrmodi, Assistenzsysteme

Über den TFT-Monitor im Cockpit der CBR 1000 RR-R Fireblade werden die Fahrmodi ausgewählt sowie Leistung, Motorbremse, Traktionskontrolle, Wheelie-Kontrolle und Startmodus eingestellt. "Alle relevanten Set-ups wurden überarbeitet, um mit der optimierten Leistungsentfaltung und der Getriebeübersetzung zu harmonieren", so Honda. Zudem erhielt das Kurven-ABS mit dem 2024er-Update einen zusätzlichen Race-Modus, mit dem das ABS hinten abgeschaltet werden kann.

Honda CBR 1000 RR-R Fireblade SP 2024

Die Honda CBR 1000 RR-R Fireblade SP kommt ab dem Modelljahr 2024 mit Öhlins Smart Electronic Control (S-EC 03) und ist damit das erste Serienbike mit den brandneuen Öhlins-Federelementen. 43-mm-NPX-Gabel und TTX36-Hinterraddämpfer verfügen über Schieberventile. Die Einstellungen werden über eine Schnittstelle verwaltet, zu der auch ein digitaler Federvorspannungs-Guide auf dem Bildschirm im Cockpit gehört. Hinzu gesellen sich neue Vierkolben-Bremssättel Typ Brembo Stylema R, die die Verzögerungsarbeit am Vorderrad übernehmen.

Honda CBR 1000 RR-R SP Carbon Edition 2024

Zur Basis- und SP-Variante gesellt sich 2024 eine Carbon-Edition, die namentlich mit einer Kohlefaserverkleidung angeboten wird und den Preis der Fireblade SP übertreffen wird. Die Carbon-Fireblade ist auf 300 Exemplare limitiert und mit einer Sonderplakette auf der Airbox-Abdeckung ausgestattet. Sie ist insgesamt ein Kilo leichter und spart laut Honda pro Kohlefaser-Komponente zwischen 10 und 40 Prozent Gewicht.

Wie viel kostet die neue Fireblade 2024?

Die neue Honda CBR 1000 RR-R Fireblade kostet ab 23.990 Euro, die neue Fireblade SP gibt es ab 27.990 Euro. Für die Fireblade SP Carbon Edition verlangt Honda 32.690 Euro.