Honda CBF 1000 und CBF 1000 F verkörperten lange Zeit den gutmütigen Tourenlastesel. Auf der Straße voll bekoffert für alles zu haben – und im gesamten Produktionszeitraum von 2006 (SC58) bis 2016 (SC64) stets relativ preisgünstig. Seitdem herrscht Ebbe in Hondas CBF 1000-Abteilung. Aber nicht mehr lange, wenn es nach MOTORRAD und Designer Kar Lee geht.
Honda CBF 1000 und CBF 1000 F von 2006 bis 2016
Nein, die Honda CBF 1000 und die ab 2010 angebotene CBF 1000 F gehen bestimmt nicht als Speichelflussbeschleuniger durch. Sexy, begehrenswert, Blickfänger? Eher nicht. Vielmehr überzeugten die Touring-Modelle mit ganz anderen Tugenden. Die lauten: einfache Beherrschbarkeit, viel Motorrad fürs Ersparte, quasi unkaputtbar und überaus gutmütig. Diese Erfolgsformel fand viele Fans. Umso mehr wundert es, dass Honda die CBF-Modellreihe auslaufen ließ, sie 2016 nicht über die Euro-4-Hürde hievte.
Neue Honda CBF 1000 F auf Basis der neuen Honda CB 1000 Hornet?
Mit der inzwischen auf 2025 verschobenen Honda CB 1000 Hornet liefert der größte Motorrad-Hersteller der Welt indes eine hervorragend geeignete Vorlage, um auch dem Typkürzel CBF 1000 neues Leben einzuhauchen. Designer Kar Lee schnappte sich daher im Auftrag von MOTORRAD das Grundgerüst der 1000er-Hornet und strickte drumherum gekonnt eine neue CBF 1000 F. Die bedient sich für die technischen Grundlagen direkt beim neuen Naked-Bike-Star von Honda. Auch wenn zu dem immer noch nicht alle Daten vorliegen, ein paar Details stehen schon fest.
Reihenvierzylinder-Motor mit circa 150 PS
So soll der Reihenvierzylinder-Motor der Honda CB 1000 Hornet aus 999 Kubik circa 150 PS und mehr als 110 Nm Drehmoment bieten. So forsch darf "unsere" neue Honda CBF 1000 F ebenfalls gerne antreten. Um den Motor und seine 4-in-2-in-1-Abgasanlage hat Honda einen neuen, nicht besonders edlen, aber zweckmäßigen und kostengünstigen Stahl-Brückenrahmen gestrickt. Da Gleichteile gut sind fürs Kostensparen, fließen Antrieb und tragendes Fahrwerksgerüst mit dem direkt angeschweißten, stabilen Heckrahmen – ebenfalls aus Stahlrohr – direkt in unser verwandtes Sport-Touring-Konzept ein.
Kostengünstig aufgebautes Fahrwerk
Auch bei der voll einstellbaren Upside-down-Telegabel mit 41 mm messenden Standrohren und dem Showa-Federbein hinten bleibt alles wie beim 1000er-Naked-Bike. Das muss selbst bei der Aluminium-Hinterradschwinge und der 310er-Doppelscheibenbremse vorn als Teilespender herhalten. Warum auch nicht, schließlich bedeuten diese Komponenten im Vergleich zu den letzten CBF-Modellen, noch mit einfacher Gabel und axial angeschraubten Bremssätteln, deutlich sichtbare Updates – ohne bei den Kosten-Controllern Schnappatmung auszulösen.
Neue CBF tendenziell dynamischer als die alte
Rund um die genannten Parts offenbart der MOTORRAD-Entwurf bekannte CBF-Talente, würzt diese sogar mit einer Prise Sexyness. Das fängt bei der Front an, die mit ihren Schlitz-LED-Leuchten viel moderner daherkommt als noch ihre CBF-Vorbilder. Obwohl die Frontverkleidung ähnlich tief gezogen ist wie bei der letzten CBF-Vorlage von 2016, erzeugen ihre nach hinten gezogene Form um den Kühler sowie das dunkle Absetzen der Kühlerverkleidung und der mit Durchbrüchen gezeichnete Übergang zur eigentlichen Halbschale einen tendenziell dynamischeren Auftritt.
Praktisch, komfortabel und langstreckentauglich
Die kürzere Scheibe "unserer" neuen Honda CBF 1000 F betont ihre zumindest ansatzweise vorhandenen sportlichen Talente zusätzlich. Um bei langen Autobahn-Etappen den Wind dennoch wirkungsvoll vom Fahrer fernzuhalten, lässt sie sich in der Höhe einstellen und anpassen. Zwei jeweils dick gepolsterte Sitze, vorn zweistufig höhenvariabel, bieten ordentlich Komfort, auch für längere Touren. Die Sitzpolster umgibt die knapp gestaltete, hintere Verkleidung, die in ihrem vorderen Bereich ähnlich wie bei der Hornet 1000 den Blick aufs Heckrahmenrohr erlaubt. Solide Haltegriffe bilden zusammen mit dem schlanken Kennzeichenträger den Abschluss der CBF 1000 F-"Drafts" von Kar Lee. Optionale Kofferhalter lassen jedoch auch hier großzügigen Gepäcktransport möglich erscheinen.
Neue Honda CBF 1000 F mit moderner Ausstattung – ab 2025? Preis?
Solch eine neue Honda CBF 1000 F auf Basis der 2025 endlich in den Handel kommenden neuen Honda CB 1000 Hornet könnte das Thema Sport-Touring wiederbeleben, und das nicht nur im Hause Honda. Allerdings zu einem Preis, der genauso attraktiv wäre. Setzt Honda bei der CB 1000 Hornet auf die gleiche Verkaufstaktik wie bei der 750er-Hornet, die aktuell knapp über 8.000 Euro kostet, dann sollten auf dem Verkaufsschild der großen Schwester nicht mehr als 12.000 Euro stehen. Da nochmals 500 Euro draufgepackt, und eine neue Honda CBF 1000 F hätte sofort das Zeug, um an die alten Bestseller-Tage anzuknüpfen. Ausgestattet mit aktuellen Technik-Features bis hin zu Smartphone-Connectivity, E-Clutch oder gar Doppelkupplungsgetriebe DCT wäre das fesche Reisemobil bereit für seinen Aufritt als Version 3.0.