Von den 260 in den USA betroffenen Modellen der Moto Guzzi V 100 Mandello, sind 76 bereits an die Halter ausgeliefert, die übrigen stehen noch bei den Händlern. Grund für den Rückruf ist ein vom Zulieferer Kayaba fehlerhaft montiertes Federbein, dessen Lagerbuchsen teilweise fehlerhaft in das untere Auge eingebaut wurden.
Warnzeichen Handling der V100
Laut NHTSA, der amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde, kündigt sich der nahende Defekt der Halterung an der Schwinge durch mangelnden Federkomfort und schwindendem Handling an. Im weiteren Zuge kann das Federbein sich in der unteren Halterung verdrehen, verklemmen und im schlimmsten Falle brechen. Die Werkstätten der Moto-Guzzi-Händler sind durch Piaggio angewiesen, die untere Federbeinhalterung an der Schwinge zu kontrollieren und bei einer fehlenden Buchse das komplette Federbein auf Garantie zu tauschen. In den USA werden die Halter angeschrieben, vonseiten der NHTSA wurde bisher weder ein Fahrverbot für die Modelle noch ein Verkaufsstopp ausgerufen. Piaggio selbst geht von einer Fehlerquote von 1 Prozent aus. Also nur jede Hundertste V100 mit Kayaba-Bein.
2 Fälle in Italien bekannt
Piaggio selbst hat entschieden, diesen Ruckrüf der Moto Guzzi V 100 Mandello in Italien durchzuführen. Grund waren 2 Fälle aus Italien im Juli 2023, wo wohl tatsächlich das Bein brach. Und bedeutet, dass in Deutschland ausgelieferte V100 ebenfalls von diesem Problem betroffen seon können. Allerdings – wie in den USA – nur die V 100 Mandello und die Aviazione Navale, also die Versionen mit konventionellem Fahrwerk mit Federbein von Kayaba. Die S-Modelle mit dem semi-aktiven Öhlinsfahrwerk sind nicht betroffen. Aus Kreisen der deutschen V100-Halter ist zu hören, dass einzelne Guzzi-Händler den Check der unteren Federbeinhalterung wohl auf kurzem Dienstweg erledigen. MOTORRAD hat bei Piaggio angefragt, wie der Rückruf in Deutschland abläuft und berichtet an dieser Stelle, sobald eine Antwort seitens des Herstellers vorliegt.