Immerhin 18.000 Zeichen, also Buchstaben inklusive Leerzeichen, umfasst die Pressemitteilung von Ducati zur Multistrada V2. Neues zu finden verlangt Detektivarbeit und die bleibt ohne große Erkenntnisse. Die größte Änderung an der kleinen Multi ist der Name. Hinter dem Familiennamen steht nun ein V2 statt der 950. Da passt zur allgemeinen Namensgebung von Ducati, die bei den wassergekühlten Twins nicht mehr den Hubraum in die Bezeichnung nehmen, sondern die Motorbauweise. Letztes Modell mit 950 im Namen ist die Supersport. Ohnehin war bei der Multistrada die 950 missverständlich, denn: Der Multi-Twin hat und hatte "nur" 937 Kubik, während der Sport-V2 der Panigale mit seinen 955 Kubik deutlich näher den Hubraum im Namen getroffen hat. Die weiteren Änderungen der Multistrada V2 im Überblick.
Euro-5-Motor
Den bekannten und bewährten Testastretta-Twin – 20-jähriges Jubiläum in 2021 – überarbeitet Ducati vor allem in Sachen Gewicht. Die Euro-5-Norm ist obligatorisch, wie Ducati die im Detail erreicht ist unbekannt. Der Diät zuträglich waren eine neue Kupplung, das überarbeitete Getriebe und neue Pleuel. Die Eingriffe am Getriebe machen die Gangwechsel präziser, schneller und sollen die Leerlauffindung erleichtern. Die Leistung bleibt mit 113 PS bei 9.000 /min und 94 Nm bei 6.750 Umdrehungen nahezu gleich. Das Drehmoment sinkt um zwei Nm, steht dafür gut 1.000 Umdrehungen früher an. Zu haben sein wird aber auch eine 48-PS-Variante für den A2-Führerschein.
Mehr Ergonomie
Viel gearbeitet hat Ducati an der Ergonomie. Der Sitz wurde neu geformt, baut schmaler und erlaubt mehr Bewegungsfreiheit. Zeitgleich sinkt die Sitzhöhe um 10 auf 830 Millimeter. Zusammen mit der neuen Kontur sinkt für sicheren Stand die nötige Schrittlänge um satte 40 Millimeter. Im gleichen Atemzug sitzen die Fußrasten – übernommen von der Multistrada V4 – 10 Millimeter tiefer.
Weniger Gewicht
Ducati gibt das Trockengewicht der Multistrada V2 mit 199 Kilogramm an. Fünf weniger als die 950 hatte. Neben dem Motor mit zwei Kilogramm Gewicht zahlen 1,7 Kilogramm leichteren Gussfelgen der Multistrada V4 einiges auf dieses Konto ein, wobei die so verringerten rotierenden Massen einen deutlichen Mehrwert bieten.
Multistrada V2 und V2S
Traditionell bleibt Ducati bei der Teilung der Modellreihe in die Basisversion und die deutlich besser ausgestattete Multistrada V2S. Deren Hauptargument ist das bekannte semiaktive Skyhook-Fahrwerk. Zudem unterstreicht sie ihren Status vornehmlich durch das 5-Zoll-TFT-Display und die beleuchteten Schaltereinheiten. Die restlichen Merkmale der S dürften in der V4 nachrüstbar sein. Das umfassende elektronische Sicherheitspaket mit den bekannten schräglagenabhängigen Systemen tragen beide Versionen ab Werk.
Farben und Preise
Ducati bietet die Multistrada V2 für 2022 einzig in der Kombination Ducati-Rot mit glänzend-schwarzem Rahmen und schwarzen Felgen an. Die V2S in Ducati-Rot unterscheidet sich mit ihre angepassten Aufklebern. Alternativ ist die S in der Variante Street Grey zu haben. Hier treffen ein schwarzer Rahmen und rote Felgen auf ein graues Lackkleid. Die Preise für Deutschland liegen bei 13.990 Euro für die V2 und 16.590 Euro für die V2S, zu den Händlern rollen sie beiden Multistrada ab November.