Honda CT 125 Hunter Cub
Gelände-Super Cub auch für Europa

Honda präsentierte am 27. März 2020 die CT 125 Hunter Cub. Das Modell basiert auf der Honda Super Cub und macht einen auf Scrambler. Die CT 125 scheint auch nach Europa zu kommen.

Honda CT 125 Serienversion
Foto: Honda

Statt wie geplant auf der Osaka Motorcycle Show in Japan Premiere zu feiern, wurde die Honda CT 125 Hunter Cub auf einer "virtuellen Motorradmesse" präsentiert. Unmittelbar danach soll das neue Modell auch bereits in Japan zu den Händlern kommen. Was auf der Tokio Motorshow noch als Konzeptbike vorgestellt wurde, wirkte bereits damals sehr serienreif. Die technische Basis für die CT 125 liefert die legendäre 125er Super Cub.

Mehr Federweg, grobstollige Reifen

Unsere Highlights

Die CT 125 hat viel mit der Super Cub C125 gemeinsam, verwendet allerdings ein für den besseren Geländeeinsatz modifiziertes Fahrgestell. Die Vorderradgabel der Hunter Cub bietet 109 Millimeter Federweg im Gegensatz zu den 89 Millimeter Federweg der Super Cub. Auf den Drahtspeichenfelgen wurden grobstollige Pneus montiert. Der Auspuff mit gelochtem Hitzeabschirmblech verläuft rechtsseitig hochgelegt knapp unter dem Einzelsitz. Hinter diesem wartet ein großer, robuster Träger auf Gepäck – oder auf einen montierbaren Beifahrersitz, denn die Honda CT 125 Hunter Cub ist (zumindest in der Japan-Version) mit Soziusfußrasten ausgestattet.

Motorschutzbügel rahmen den 125er Viertakt-Single mit seinem ebenfalls hochgelegten Ansaugtrakt ein. Die automatische Fliehkraftkupplung und das halbautomatische Vierganggetriebe kennen wir von der Super Cub. Die Hunter Cub rollt allerdings mit einem anders gestalteten Lufteinlass an, der höhergelegt links unter dem Gepäckträger einatmet. Das soll zwar die Leistung im Vergleich zur Super Cub mindern, aber ein höheres Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen ermöglichen. 8,7 PS Leistung bei 7.000/min und 11 Nm maximales Drehmoment bei 4.500/min gibt Honda an.

Honda CT 125 mit größerem Tank

Weiterhin ist die Honda CT 125 im Gegensatz zur Super Cub C125 neben einem Elektrostarter auch mit einem Kickstarter und einem größeren Kraftstofftank (5,3 Liter gegenüber den 3,8 Liter der Super Cub) ausgestattet. Außerdem wurde der hintere Kotflügel der Super Cub eingedampft und der Kettenkasten entfernt. Honda nennt für die Geländeversion ein Leergewicht von 120 Kilogramm, womit sie fast zehn Kilo schwerer wäre als die Super Cub. Auch auf das schlüssellose Smartkey-System der Super Cub verzichtet die Offroad-Variante, bei der CT125 kommt ein klassischer Zündschlüssel zum Einsatz. Der entriegelt auch den Klappsitz, unter dem der Tankdeckel liegt.

Die komplette Verkleidung der Honda Super Cub ist verschwunden. Die Telegabel trägt klassische Faltenbälge und einen kleinen Vorderradkotflügel sowie einen mattschwarz eingefassten Rundscheinwerfer. Honda gibt für die Gelände-Cub 165 Millimeter Bodenfreiheit an. Der Pilot dirigiert die Honda CT 125 über einen hochgekröpften Rohrlenker mit Mittelstrebe. Und während die Super Cub hinten per Trommelbremse verzögert, kommt am Hinterrad der Hunter Cub eine Scheibenbremse zum Einsatz. Das ABS gehört zur Serienausstattung der CT 125, gilt aber, wie bei der Super Cub, nur fürs Vorderrad.

Als Preis hat Honda – inklusive der japanischen Steuern – die Summe von 440.000 Yen (rd. 3.650 Euro) genannt, das sind rund 40.000 Yen (rd. 330 Euro) mehr als für die Super Cub C125 berechnet werden. Mit Rot und Braun werden zwei Farbvarianten zur Verfügung stehen. Gebaut wird die CT 125 wie auch schon die Super Cub C125 in Thailand im Werk Thai Honda in Lat Krabang bei Bangkok.

Honda CT 125 Hunter Cub für Europa

Honda CT 125 Patentbilder
Honda
Beim europäischen Patentamt tauchten Designzeichnungen der CT 125 auf, was dafürspricht, dass Honda sie auch in Europa einführen möchte.

Ob die Honda CT 125 Hunter Cub auch außerhalb Japans angeboten wird, hat Honda noch nicht offiziell verkündet. Doch beim europäischen Patentamt tauchten bereits Designzeichnungen auf, was dafür spricht, dass Honda plant, die CT 125 auch in Europa anzubieten. Damit würde die Honda Super Cub C 125 eine Offroad-Schwester bekommen. Der Preis der CT dürfte analog zur japanischen Preisgestaltung wenige hundert Euro höher liegen – also bei rund 3.900 Euro. 2020 wird die CT125 aber nicht nach Europa finden, wie uns ein Honda-Sprecher auf Anfrage bestätigte.

Noch eine Super Cub-Variante

Das im Vorfeld der virtuellen Präsentation angekündigte "Fun"-Modell entpuppte sich während der Video-Vorstellung ebenfalls als CT 125 – am virtuellen Messestand des kleinen Kraxlers wurde dieses Logo gezeigt. Allerdings zeigten die Japaner ein anderes Concept-Bike, die CB-F. Wie es mit der CT-125 nun weiter geht, bleibt abzuwarten. Auch in Thailand, wo die 125er gebaut werden soll, ist die Wirtschaft aufgrund der aktuellen Corona-Krise stark beeinträchtigt.

Fazit

Bereits in den 60ern hatte Honda Trial Cub-Modelle recht erfolgreich im Programm. In Australien läuft die ganz ähnlich gestaltete CT 110 schon lange als Postie-Bike – also als Dienstfahrzeug für die Post. Auch im Ursprungsland Japan ist mit der Cross Cub 110 ein offroadiges Derivat im regulären Programm. Mit der CT125 könnte nun auch wieder ein Modell für den internationalen Markt ins Angebot kommen.

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