Bereits im Juli 2025 hatte Kawasaki die Modelle von 2024 und 2025 zurückgerufen, doch die Maßnahmen reichten nicht aus. Nun betrifft der Rückruf auch die 2026er-Modelle.
Schrauben mit zu hohem Drehmoment angezogen
Grund für den Rückruf im Juli 2025 war laut Kawasaki Motors USA "mögliches Festfressen der Kurbelwellenlagerbuchse Nummer 5". Offenbar wurden im Werk einige Schrauben mit zu hohem Drehmoment angezogen. Dadurch ist das Spiel an der betreffenden Stelle zu gering. Ölfilm und Schmierung des Gleitlagers werden beeinträchtigt, Reibung und Verschleiß erhöht.
Zu wenig Spiel am Kurbelwellen-Gleitlager
Bei betroffenen Motorrädern des Typs Kawasaki Ninja ZX-6R (ZX636J) kann es demnach zu "Leistungsverlust während der Fahrt" kommen. Das wiederum kann Irritationen des Fahrers und indirekt oder gar direkt gefährliche Situationen auslösen. Im "worst case" – Absterben oder gar Festgehen des Motors – kann es zum Sturz kommen. Immerhin 124 PS bei 13.000/min, mit Ram-Air-Effekt bis zu 129 PS, nennt Kawasaki für den supersportlichen Reihenvierzylinder-Motor mit 636 Kubik – bei uneingeschränkter Funktion.
Zweite Rückrufaktion für Ninja ZX-6R
Kawasaki wird eine zweite Rückrufaktion für die Ninja ZX-6R (ZX636J) der Modelljahre 2024 bis 2026 starten. Der Grund ist immer noch derselbe: Es besteht die Möglichkeit, dass die Befestigungsschrauben des Kurbelgehäuses während der Produktion zu fest angezogen wurden.
"Vor kurzem haben wir einige dieser Modelle aus demselben Grund zurückgerufen und bereits nahezu alle Fahrzeuge überprüft. Weitere Tests und Untersuchungen bei unserem Hersteller in Japan kamen zu dem Ergebnis, dass die Überprüfungs- und Korrekturmaßnahme nicht ausreicht.", so die Auskunft von Kawasaki Deutschland im Dezember 2025.

Kawasaki Ninja ZX-6R (2025): Reihenvierzylinder-Motor, 636 Kubik, 124 PS bei 13.000/min, mit Ram-Air-Effekt 129 PS (Werksangaben).
Der Fahrgestellnummern-Bereich für den zweiten Rückruf wird auch auf einige Fahrzeuge des Modelljahres 2026 erweitert, die nicht im vorherigen Rückruf einbezogen waren. Kawasaki arbeitet mit Hochdruck an der Umsetzung der ergänzenden Maßnahme.
Fahrverbot in Europa nicht geplant
Das neue Verfahren wird voraussichtlich nicht vor Mitte Dezember 2025 abgeschlossen sein. Fahrzeughalter der betroffenen Fahrzeuge werden in einem persönlichen Anschreiben per Brief und E-Mail noch einmal aufgefordert, ihr Fahrzeug bei einem Kawasaki Vertragshändler überprüfen zu lassen. Ein Fahrverbot wie in den USA ist für Europa nicht geplant.












