Die Kombination aus Motocross-Bike und Elektromotor ist einigermaßen neu. Crosser benötigen keine immense Reichweite und profitieren von einer gleichmäßigen, satten Leistungsabgabe. Nach dem mittlerweile pleite gegangenen US-Hersteller Alta Motors hält die spanische Marke Stark mit der Varg die E-Fahne eindrucksvoll hoch und bestreitet 2024 eine englische Meisterschaft gegen Verbrenner. Honda zieht nach und startet mit dem Prototyp der CR Electric ab 2024 im rein elektrischen FIM E-Xplorer World Cup.
Elektrische Honda in der Motocross-Weltmeisterschaft
Nach den ersten Rennversuchen Ende 2023 in Japan gab Honda Anfang Februar 2024 bekannt, im FIM E-Xplorer World Cup zu starten. In 5 Rennen rund um den Globus treten gemischte Teams im Duell gegeneinander an und fahren parallel auf einer Mischung aus Motocross- und MTB-Strecke. Bisher fahren die Teams auf der bekannten KTM Freeride oder der Sur-Ron Ultra Bee, auf der noch selteneren, aber technisch interessanten EMX oder auf einer umgebauten Verbrennermaschine von Lizcat. Im Werksteam von Honda starten Dakar-Pilot Tosha Schareina aus Spanien und die italienische Meisterin Francesca Nocera.
Die Rennen 2024 finden statt in Japan (16.-17.02.), Norwegen (03.-05.05.), Frankreich (21.-23.06.), Schweiz (20.-22.09.) und Indien (29.11 -01.12.).
Honda CR Electric oder kurz CR-E
Bereits auf der Tokyo Motorcycle Show 2019 zeigten Honda und Mugen jeweils Crosser mit Elektroantrieb als Prototypen. Die Informationslage zu beiden Modellen war damals schon dünn, und das ist sie heute noch. Sicher schien damals: Beide Modelle teilen sich die technische Basis. Honda nennt sein Modell CR Electric oder kurz CR-E, Mugen nennt seine Version E.Rex. Die Honda-Variante war gänzlich neu, die Mugen basiert auf der bereits 2017 vorgestellten E.Rex-Version. Und während von der Mugen seither nichts mehr zu hören war, kommt die Honda CR-E in Fahrt. Ende Oktober 2023 nahm Honda bei einem Lauf der DID-Motocrossmeisterschaft teil. Fahrer war der ehemalige US-Champion der 250er-Klasse Trey Canard, Testfahrer von Honda.
Erstes Rennen fast gewonnen
Am Ende waren es sieben Zehntel, die der Honda auf den Sieg im ersten Lauf fehlten. Die rasanten Trainingszeiten bestätigte die Honda in den insgesamt 3 Rennen über das ganze Wochenende. Wie erwartet und trotzdem beeindruckend: Bei 2 von 3 Starts gewann die Honda den Hole-Shot und setzte sich sofort an die Spitze des Viertakter-Felds. Allerdings wurde Trey Canard vom Unfallglück verfolgt. Nach dem 2. Platz folgten 2 Ausfälle nach Unfällen. Ob die Honda nicht mehr fahrbereit war oder zur Sicherheit aus dem Rennen ging, ist nicht bekannt. Egal, wie – die CR-E unterstrich, was von anderen Elektro-Crossern schon bekannt war: Die Antriebsart ist absolut tauglich, in den Wettbewerben mitzufahren und zu siegen.
Elektro-Antrieb von Mugen
Schon seit 2019 bekannt: Das Fahrwerk der beiden Crosser wurde von der Honda CRF 250 R übernommen. Der von Mugen (M-Tec) entwickelte Elektro-Motor und die Batterie ersetzen als Paket den Verbrenner. Beim Akku handelt es sich um eine Lithium-Ionen-Batterie von Maxell. Ein Kühler deutet auf einen flüssigkeitsgekühlten Elektro-Motor hin. Auf eine Kupplung und ein Schaltgetriebe verzichtet Mugen – und Honda wohl ebenfalls.