Moto Morini legte zur EICMA 2023 weitere neue Modelle nach – alle mit V-Twin. Nachdem sämtliche Moto Morini-Modelle des Jahrgangs 2023 den gleichen Antrieb hatten: einen Reihenzweizylinder-Motor mit rund 650 Kubik und 60 PS. Darüber setzt die italienische Marke mit Firmensitz in Trivolzio, die seit 2018 zur chinesischen Zhongneng Vehicle Group (ZNEN) gehört, künftig wieder konsequent auf das klassische V-Layout.
Neues Naked Bike Moto Morini Corsaro 750
Eines der neuen Modelle mit dem hierzulande wohl größten Marktpotenzial ist die Moto Morini Corsaro 750. Dabei handelt es sich um ein modern gestaltetes Naked Bike der gehobenen Mittelklasse, zwischen den 650er-Modellen mit Reihenzweizylinder und den ebenfalls neuen 1200er-Modellen Milano sowie X-Cape 1200 mit V-Twin. Wobei Naked Bike im Falle der Corsaro 750 durchaus wörtlich zu nehmen ist, denn die Designer verzichteten hier wirklich weitgehend auf Verkleidungsteile. Nicht zuletzt deshalb, weil so viel wie möglich vom V-Twin zu sehen sein soll.
Neuer V-Twin mit rund 750 Kubik und 96 PS
Den 750er-V-Twin hat Moto Morini nach eigenen Angaben selbst in Italien entwickelt. Mit 90 Grad Zylinderspreizung, wie bei Ducati – oder wie bei der insgesamt sehr ähnlichen Aprilia Shiver 750. Allerdings hat Aprilia inzwischen von V-Twin auf Reihen-Twin umgestellt. Weitere Eckdaten des neuen 750er-V-Twins von Moto Morini: Bohrung mal Hub jeweils 90,0 mal 58,9 Millimeter, Hubraum 749 Kubik und 96 PS (70,5 kW) Spitzenleistung – homologiert nach Euro-5+. Zudem zu erkennen sind die Wasserkühlung, die Benzineinspritzung sowie die jeweils doppelten obenliegenden Nockenwellen (dohc) mit höchstwahrscheinlich 4 Ventilen pro Zylinder.
2-in-2-Abgasanlage und Trockensumpfschmierung
Für möglichst kompakte Maße setzt Moto Morini auf Trockensumpfschmierung ohne große Ölwanne, der Öltank mitsamt Schauglas ist am Heck platziert. Und für positive fahrdynamische Effekte rotiert der Kurbeltrieb gegenläufig zu den Rädern – wie im Rennsport. Sowohl akustisch als auch optisch inszeniert Moto Morini den V-Twin mit der schlanken 2-in-2-Abgasanlage.
Aluminium-Stahl-Chassis für die Corsaro 750
Beim Fahrwerk der Moto Morini Corsaro 750 gibt es ebenfalls bemerkenswerte Details. Im unteren Bereich sowie am Heck ist ihr Rahmen in Stahl-Gitterrohr-Bauweise angelegt und vorn mit einer ebenso ansehnlichen, kurzen Aluminium-Brücke zum Lenkkopf hin verbunden. Komplett aus Aluminium ist die zweiarmige Hinterradschwinge gefertigt, kombiniert mit einem einstellbaren Zentralfederbein. Ebenfalls einstellbar und von noch nicht bekanntem Zulieferer ist die Upside-down-Telegabel vorn.
Bremsen von Brembo und moderner Standard
Eindeutig von Brembo stammen die Bremsen an der Moto Morini Corsaro 750: vorn mit radial angeschraubten Monoblock-Vierkolbenzangen an der 320er-Doppelscheibe, hinten mit Doppelkolbenzange an der 220er-Scheibe. Und selbstverständlich mit ABS. Eine Schlupfregelung oder weitere Assistenzsysteme wie etwa einen Quickshifter listet Moto Morini bisher nicht auf. Bilder und Infos zum Cockpit der Corsaro 750 liegen ebenfalls noch nicht vor, dafür erwähnte Moto Morini bereits den LED-Scheinwerfer mit Tagfahrlicht und markanter Lichtsignatur.
Corsaro 750 wiegt unter 200 Kilo
Klassen-Standard sind die Aluminiumguss-Räder, bereift mit den Formaten 120/70-17 vorn und 180/55-17 hinten, ebenso die Sitzhöhe mit 820 Millimeter. Relativ kurz und mutmaßlich günstig fürs Handling ist der Radstand: 1.462 Millimeter. Hinzu kommt von Moto Morini die Ansage "unter 200 Kilo fahrbereit", also vollgetankt, wobei das Benzintank-Volumen noch nicht bekannt ist.
Preis der Moto Morini Corsaro 750 für 2024?
Zum genauen Termin für die Markteinführung im Jahr 2024 sowie zum Preis der Moto Morini Corsaro 750 liegen ebenfalls noch keine Informationen vor. Dafür kündigte Moto Morini bereits an, dass es eine gedrosselte Version mit 48 PS für die europäische Stufenführerscheinklasse A2 geben soll. Kleiner Haken dabei: Mit 96 PS hat die Corsaro 750 für diesen Zweck genau 1 PS zu viel, denn A2-Drosselungen sind in der EU nur bei Motorrädern bis maximal 95 PS erlaubt. Doch dieses kleine formale Problem ließe sich ganz einfach lösen: mit eingetragenen 95 PS statt 96 PS.