Ein weiterer Rückruf, der erneut die Bremsen der legendären 300-km/h- Suzuki Hayabusa betrifft, läuft seit Mitte Januar 2024 in den USA und in Europa. Bereits Anfang des Jahres 2023 hatte Suzuki die Hayabusa wegen möglicher Bremsen-Defekte zurückgerufen, damals wurde der Vorgang ebenfalls zuerst in den USA bekannt.
Suzuki Hayabusa – Bremsen-Rückruf ab Januar 2024
Ab 18. Januar 2024 informierte die Suzuki Motor Corporation in den USA ihre Händler per Rundschreiben über den neuen Rückruf, am 23. Januar 2024 veröffentlichte die zuständige US-Behörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) sämtliche zugehörige Dokumente. Und ab 5. Februar 2024 wird Suzuki betroffene Fahrzeugbesitzer in den USA anschreiben. In Deutschland kontrolliert das zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) diesen sicherheitsrelevanten Rückruf.
993 Suzuki Hayabusa in den USA betroffen, 769 in Europa
In den USA betrifft der neue Rückruf Anfang 2024 laut NHTSA fast 1.000 Suzuki Hayabusa, genauer: 993. Dabei handelt es sich um Modelle des Jahrgangs 2024, produziert in Japan von 7. Juli 2023 bis 1. Dezember 2023. Die Suzuki Hayabusa 25th Anniversary Edition ist ebenfalls betroffen. Nach Angaben von Suzuki sind in Europa 769 Hayabusa betroffen, davon 75 in Deutschland.
Undichte Bremsleitung am ABS-Modul
Grund des Rückrufs zu Beginn des Jahres 2024 sind lockere und somit möglicherweise undichte Bremsleitungen am ABS-Modul der 190 PS starken Suzuki Hayabusa. In den Werkstätten der Suzuki-Vertragshändler soll die betreffende Schraubverbindung mit dem vorgeschriebenen Drehmoment (16 Nm) an- beziehungsweise nachgezogen werden. Für noch nicht ausgelieferte Fahrzeuge gilt eine Ausliefersperre bis zur Durchführung der beschriebenen Maßnahmen. Denn logischerweise ist dieser Rückruf sicherheitsrelevant, austretende Bremsflüssigkeit kann zu nachlassender Bremswirkung oder gar zum Ausfall der Bremsen und infolgedessen zu Unfällen führen.

ABS-Modul der Suzuki Hayabusa mit möglicherweise lockeren und somit undichten Bremsleitungen (Rückruf ab Januar 2024).
Bremsen-Rückruf 2023 bei der Hayabusa
Anfang des Jahres 2023 hatte Suzuki in den USA 2.552 Hayabusa des Modell-Jahrgangs 2022 zurückgerufen, nachdem das Risiko des Ausfalls der Frontbremse festgestellt worden war. Die zwischen 26. März 2021 und 11. Januar 2022 gefertigten Suzuki Hayabusa waren mit einer fehlerhaften Handbremspumpe ausgeliefert worden. Das fehlerhafte Bauteil wurde komplett getauscht.
Unterdruck konnte Bremse lahmlegen
Laut Suzuki und der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA konnte durch eine fehlerhafte Bohrung eine Dichtung des Kolbens aufquellen und den Ausgleich zwischen Bremse und Behälter stören. Dadurch konnte beim Abkühlen der Bremsflüssigkeit nach dem Bremsen ein Unterdruck entstehen, der die Bremskolben in die Bremszangen und die Bremsbeläge von der Bremsscheibe zog. Das resultierte in einem erhöhten Handhebelweg und unter Umständen dem Sinken oder Ausbleiben der Bremskraft.
Neues Gehäuse und Kolben wurden eingebaut
Während des für betroffene Kunden kostenfreien Rückrufs wird das Gehäuse der Handbremspumpe, der Hauptbremszylinder und zwangsläufig die Bremsflüssigkeit getauscht. Zu erkennen ist das neue Gehäuse an einer Markierung an der Klemmfläche am Lenkerende.

Hayabusa-Rückruf Anfang 2023: links das fehlerhafte Gehäuse der Handbremspumpe, rechts das Ersatzteil mit Markierung an der Klemmfläche.