TVS Apache RTE: Electric Racer vom BMW-Partner

TVS Apache RTE Electric Racer
TVS Apache RTE – leichter E-Sportler mit 80 PS

Veröffentlicht am 11.12.2023

Die TVS Apache RTE startete Ende September 2023 überraschend im ersten indischen Elektro-Marken-Cup namens e-OMC (electric one make championship). Wie bei Marken-Cups üblich, wird mit gleichen Motorrädern gefahren – in diesem Fall mit der elektrisch angetriebenen TVS Apache RTE.

TVS Apache RTE als elektrischer Cup-Racer

Für die erste indische Elektro-Meisterschaft baut TVS die Apache RTE eigens als Kleinserie auf, anfangs mit 8 Motorrädern für 8 ausgewählte Rennfahrer. Die Abkürzung RTE erklärt TVS so: Racing Throttle Electric, sinngemäß "Rennsport mit elektrischem Gasgriff". Und als Motto für dieses Projekt nennt TVS "innovative und nachhaltige Lösungen für eine sauberere Zukunft". Erste Erfahrungen auf diesem Gebiet hat der indische BMW-Partner bereits mit den Elektrorollern TVS iQube und TVS X gesammelt.

Elektro-Motor mit 59 kW (80 PS) Spitzenleistung

Technische Daten zum Cup-Racer TVS Apache RTE liegen bisher nur wenige vor. Im Raum stehen jedoch 59 kW (80 PS) Spitzenleistung sowie die ambitionierte Ansage des "bestmöglichen Leistung-Gewicht-Verhältnisses dieser Klasse". Hierfür erstrecken sich die Leichtbau-Maßnahmen über die aerodynamische Vollverkleidung aus Carbon bis hin zum schwerpunktgünstig zentrierten Akku-Gehäuse, das ebenfalls aus Carbon besteht und in doppelter Funktion als steifes, mittragendes Element des Fahrwerks dient. Zudem rollt die Apache RTE auf besonders leichten Carbon-Rädern, bereift mit Pirelli Super Corsa, vorn im Format 110/70-17, hinten in 140/70-17.

Flüssigkeitskühlung und Axialfluss-Bauweise

Der Elektro-Motor der TVS Apache RTE – angeblich in kompakter Axialfluss-Bauweise – sowie die Steuerungselektronik sind flüssigkeitsgekühlt und unter der Verkleidung versteckt, der Hinterradantrieb läuft klassisch per Kette. Auf dem neuesten Stand "mit fortschrittlicher Technologie" seien die für den Elektro-Racer verwendeten Akku-Zellen in 2 separaten, schnell wechselbaren Akku-Packs – allerdings noch ohne konkrete Angaben zu Kapazität und Ladedauer. Proportional passend erscheint eine Einordnung der Apache RTE bei den supersportlichen 125ern beziehungsweise in der Nähe der Moto3-Weltmeisterschaft. Mit angeblich über 200 km/h Höchstgeschwindigkeit und überlegener Beschleunigung.

Carbon, Öhlins und Brembo für den Electric Racer

Upside-down-Telegabel und Federbein für die TVS Apache RTE liefert Öhlins (FGRT 43 und TTX 36, jeweils voll einstellbar), die Bremsen-Komponenten kommen von Brembo. Jeweils eine Scheibenbremse pro Rad genügt locker in dieser Leichtgewichtsklasse, vorn immerhin mit 320 Millimeter Durchmesser und radial angeschraubter Monoblock-Vierkolbenzange. Im Cockpit platziert TVS ein Display mit 5 Zoll Diagonale samt integrierten Rennsport-Funktionen wie Datalogger für Rundenzeiten oder Schräglagenwinkel.

Neue BMW-Modelle von TVS aus Indien

Mindestens ebenso spannend wie die bisher nicht veröffentlichten technischen Eckdaten der TVS Apache RTE – vor allem zum Gewicht – sind die parallel zum Marken-Cup laufenden Entwicklungen im Hintergrund. Sowohl was die erwartete Serienversion der Apache RTE betrifft als auch mit Blick auf den deutschen TVS-Partner BMW. Im August 2023 feierten die beiden Motorrad-Hersteller das 10-jährige Jubiläum ihrer Partnerschaft. Bei TVS in Indien lässt BMW die G 310-Modelle mit Einzylinder-Motor und neuerdings auch die CE 02 fertigen. Letztere mit elektrischem Antrieb. Da liegen Vermutungen nahe, dass auch eine elektrische Version der (hierzulande bisher nicht angebotenen) BMW G 310 RR in der Pipeline ist.