Erstmals am 14. Februar 2024 veröffentlichte die Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) in den USA den Rückruf, betreffend die Triumph Trident 660 und die Triumph Tiger Sport 660, beide mit 81 PS starkem Reihendreizylinder-Motor und beide Baujahr 2022 (Modelljahr 2023). Grund für den Rückruf sind fehlerhaft gefertigte Gewinde an den oberen Verschlusskappen der Upside-down-Telegabel. Insgesamt, weltweit sind nach Angaben von Triumph 1.594 Fahrzeuge von diesem Rückruf betroffen.
Der Triumph-Rückruf in Deutschland
Anfang März 2024 reagierte Triumph in Deutschland, wo 98 Fahrzeuge betroffen sind, so auf den Rückruf: "Ein Bearbeitungsfehler, der zu einem unterdimensionierten Gewinde führt, wodurch der Gewindeeingriff in der Außengabel verringert wird. Die Gewinde an bestimmten Gabelkappen können ausreißen, was dazu führt, dass sich die Kappe vom Gabelaußenrohr ablöst. Eine defekte Gabelkappe, die sich vom äußeren Gabelbein gelöst hat, beeinträchtigt die Funktion der Vorderradaufhängung, was das Risiko eines Sturzes erhöhen kann."
Neue Daytona 660 nicht betroffen
Und weiter: "Eine defekte Gabelkappe, die sich nicht vom äußeren Gabelbein gelöst hat, beeinträchtigt nicht die Funktion der Vorderradaufhängung, die weiterhin korrekt funktioniert. Die neuen Gabelkappen mit dem der Spezifikation entsprechenden Gewinde wiesen bei Tests im Werk keine Auffälligkeiten auf. Die Möglichkeit, dass sich die Gabelkappe herausdrehen kann, ist nicht mehr gegeben. Es sind dem Hersteller keine Unfälle bekannt. Die Arbeitszeitvorgabe für die Werkstätten beträgt beim Ersetzen beider Gabelkappen 1,25 Stunden. Die neue Triumph Daytona 660 ist nicht betroffen."
Gabel-Verschraubung bei Trident 660 und Tiger Sport 660
Offenbar sind die Gewinde der Gabelkappen bei den betreffenden Triumph Trident 660 und Tiger Sport 660 nicht exakt maßhaltig und geringfügig unterdimensioniert, also zu klein. Deswegen kann die Verschraubung sich lockern, und infolgedessen könnte es zur Lösung der Schraubverbindung kommen. Die dauerhaft stabile Klemmung der Telegabel in der oberen Gabelbrücke ist somit nicht sichergestellt. Im schlimmsten Fall könnten sich eines oder gar beide Außenrohre der Gabel aus ihrer Befestigung lösen und das Motorrad während der Fahrt schwer kontrollierbar machen – Sturzgefahr.
Sicherheitsrelevanter Rückruf – potenzielle Sturzgefahr
Es handelt sich hierbei um einen sicherheitsrelevanten Rückruf für Triumph Trident 660 und Tiger Sport 660. Erstmals fiel dieses Gefahrenpotenzial bereits im Juli 2022 auf, bemerkenswerterweise in China, wo einige Fälle gemeldet wurden. Unfälle oder gar Verletzungen in diesem Kontext sind laut Triumph bisher nicht bekannt, dennoch fiel im Februar 2024 die Entscheidung, einen Rückruf durchzuführen. Die von Triumph zurückverfolgten, eingegrenzten und genannten Produktionszeiträume liegen im Jahr 2022: bei der Trident 660 von 28. April bis 18. Mai 2022, bei der Tiger Sport 660 von 5. Mai bis 24. Mai 2022.
Triumph Trident 660 und Tiger Sport 660 von 2022/2023
Ab 28. Februar 2024 werden Besitzer und Besitzerinnen der betreffenden Motorräder in den USA schriftlich benachrichtigt. In Deutschland informierte Triumph das zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am 27. Februar 2024, schriftliche Benachrichtigungen der Fahrzeughalter und -halterinnen folgen zeitnah ab März 2024.
Insgesamt 1.594 Triumph-Motorräder betroffen
In den USA sind laut NHTSA 107 Fahrzeuge betroffen. Insgesamt, weltweit sind es laut Triumph 1.594 und in Deutschland 98. Hier können deutsche Besitzer oder Besitzerinnen einer Trident 660 oder einer Tiger Sport 660 anhand der Fahrzeug-Identifizierungsnummer (FIN) selbst überprüfen, ob der Rückruf sie betrifft: Suchfunktion für Sicherheitsrückrufe. Im Rahmen der Rückruf-Aktion tauschen Triumph-Vertragspartner die oberen Gabel-Verschlusskappen, für die Kundschaft selbstverständlich kostenfrei.